Eishockey-Zweitligist verpflichtet zwei Stürmer - Neuzugänge spielen schon in Ravensburg
Zwei hochkarätige Neuzugänge haben sich die Bietigheim Steelers geangelt: Die DEL-erfahrenen Scott Barney und Jan Zurek sollen die Lücke schließen, die der verletzte Brent Walton hinterlassen hat.
Zwei neue Gesichter bei den Steelers: Ab sofort verstärken die DEL-erprobten Jan Zurek (links) und Scott Barney den deutschen Zweitliga-Meister. Bereits am Freitag geben die beiden Angreifer ihr Debüt im Bietigheimer Trikot. Fotos: Imago
Am Ende ging alles ganz flott. Am Montag einigten sich Scott Barney und die Steelers auf eine Zusammenarbeit bis zum Saisonende. Um fünf Uhr kanadischer Zeit brach der 30-Jährige in Toronto mit dem Flieger nach Frankfurt auf, gestern Morgen um 7 Uhr Ortszeit landete er in Deutschland, und am Mittag nahm der neue Außenstürmer der Steelers schon am Mannschaftstraining teil, gemeinsam mit dem zweiten Neuzugang Jan Zurek. Beim Gastspiel in Ravensburg am kommenden Freitag feiern beide Angreifer ihren Einstand im Trikot des deutschen Zweitliga-Meisters - vorausgesetzt, mit der Spielberechtigung geht alles glatt.
Mit den zwei neuen Offensivkräften haben die Bietigheimer Macher schnell und entschlossen auf die Langzeitverletzung von Topscorer Brent Walton reagiert, der mit einem Kreuzbandriss noch monatelang ausfällt. "Mit Walton haben wir mit unseren besten Spieler verloren, und unser Kader ist ja sowieso nicht groß gewesen. Uns war klar, dass wir uns verstärken müssen, wenn wir wieder oben mitspielen wollen", sagt Steelers-Sportdirektor Michael Komma, der dankbar ist, dass der Aufsichtsrat dies genauso gesehen und die nötigen Gelder für die Transfers freigegeben hat.
Die sportliche Vita der beiden Neu-Bietigheimer klingt viel versprechend. Der 33 Jahre alte Zurek spielte in der vergangenen DEL-Saison noch für die Grizzly Adams Wolfsburg. Die Niedersachsen begleitete der Routinier in den vergangenen zehn Jahren von der Oberliga bis in die Deutsche Eishockey-Liga. In dieser Zeit stieg er mit dem Klub zweimal in die Eliteklasse auf. In der DEL verbuchte Zurek bei 148 Einsätzen 30 Tore und 27 Vorlagen. 2008/2009 wurde er mit Wolfsburg zum Abschluss noch einmal Pokalsieger. "Zurek war schon vor der Saison unser Wunschkandidat, aber eine Verpflichtung war zu dem Zeitpunkt finanziell schwierig", erzählt Komma und nennt die Vorzüge des Deutsch-Tschechen: "Er ist ein Spieler mit viel Erfahrung, der unsere Mannschaft im Powerplay und im Abschluss stärker macht." Auch beim Erzrivalen Heilbronner Falken war Zurek vor der Runde ein Thema gewesen. Bei den Steelers hat er nun einen Vertrag bis zum Saisonende erhalten und wird das Trikot mit der Rückennummer 31 tragen.
Noch spektakulärer ist der zweite Transfercoup. Der Kanadier Scott Barney ging im vergangenen Spieljahr für die Augsburger Panther aufs Eis und war bei dem DEL-Verein mit 20 Treffern bester Torschütze. Zudem bereitete er in seinen 55 DEL-Partien für Augsburg zwölf weitere Treffer vor. Damit war er der sechstbeste Scorer im Team. Einen neuen Kontrakt hat er bei den Panthern trotzdem nicht mehr bekommen - nach nur einer Saison wurde Barney aussortiert.
Vor seiner ersten Station in Europa schnürte der 30-Jährige fünf Jahre lang in der American Hockey League (AHL), der zweithöchsten nordamerikanischen Liga, die Schlittschuhe. Hershey Bears, Grand Rapids Griffins, Chicago Wolves und Manchester Monarchs waren seine Stationen. Luft geschnuppert hat der in Ontario geborene Barney auch in der National Hockey League (NHL). In der besten Liga der Welt stand der rechte Flügelflitzer insgesamt 27 Mal für die Los Angeles Kings und die Atlanta Thrashers auf dem Eis und kam dabei auf fünf Tore und sechs Assists.
Die Erwartungen an den 1,94 Meter großen und 101 Kilogramm schweren Kanadier sind hoch: Bei den Steelers soll der ehemalige NHL-Profi den langzeitverletzten Topscorer Brent Walton ersetzen und im ersten Sturm an der Seite von Justin Kelly und Alexander Serikow antreten. "Wir erhoffen uns von Barney, dass er ein ähnlich guter und effektiver Spieler ist wie Walton und dass er auch ähnlich viele Tore schießt", sagt Komma.
Statistiken studieren, Informationen sammeln, Kontakte nutzen, Quellen anzapfen und Vertragsverhandlungen führen - der Sportdirektor hatte in den vergangenen Tagen gemeinsam mit Trainer Christian Brittig viel zu tun. 150 Spieler seien den Steelers angeboten worden, erzählt Komma. "Gut 30 waren in der ernsthaften Auswahl," so der Manager weiter. Letztlich hat sich die sportliche Leitung um Brittig und Komma für Zurek und Barney entschieden. Ein Vertrauensbeweis, den die beiden Neuen in den nächsten Monaten mit Leistung, Toren und Vorlagen zurückzahlen sollen.
Redaktion: ANDREAS EBERLE
Quelle: http://www.bietigheimer-zeitung.de
Zwei neue Gesichter bei den Steelers: Ab sofort verstärken die DEL-erprobten Jan Zurek (links) und Scott Barney den deutschen Zweitliga-Meister. Bereits am Freitag geben die beiden Angreifer ihr Debüt im Bietigheimer Trikot. Fotos: Imago
