Nach Regensburg muss auch Essen Insolvenz anmelden




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Nach Regensburg muss auch Essen Insolvenz anmelden

Beitragvon steelyute » 15.04.2008, 19:20

Nach Regensburg muss auch Essen Insolvenz anmelden

Schwarzer Tag für das deutsche Eishockey: Am Dienstag mussten mit den Eisbären Regensburg und den Moskitos Essen gleich zwei Clubs Insolvenz anmelden. Zunächst gaben die Regensburger am Mittag die Hiobsbotschaft bekannt, am Abend machten dies dann auch noch die Moskitos, die ihren Fans eigentlich angekündigt hatten, einen neuen Trainer vorstellen zu wollen.

Beide Vereine dürfen damit in der kommenden Saison nicht in der 2. Bundesliga antreten. Erster Nachrücker sind die Lausitzer Füchse, dann folgt der EV Landsberg. Dort ist aber die Zukunft ebenfalls noch nicht geklärt. Danach folgen die beiden Verlierer der Oberliga-Halbfinals, die Wölfe Freiburg und der EV Füssen. Sollte es einen DEL-Aufsteiger aus der 2. Liga geben und Landsberg auf einen Verbleib in der zweiten Liga verzichten, dürften sogar beide Oberligisten nachrücken. Dies bestätigte ESBG-Geschäftsführer Oliver Seeliger am Dienstagabend. „Zwei Insolvenzen an einem Tag – das ist erschreckend!“

Die Essener Spielbetriebs GmbH, die zu Beginn der Saison 2006/2007 für den Spielbetrieb der 1. Mannschaft aus dem Verein ausgegliedert worden war, hatte wegen Zahlungsunfähigkeit Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens stellen müssen.

Rolf Weidmann wurde vom Amtsgericht Essen zum neuen Insolvenzverwalter bestimmt. „Offensichtlich haben sicher geglaubte Sponsoren dem Verein dann doch kein zusätzliches Geld mehr zur Verfügung gestellt, so dass die Geschäftsführung derzeit keine Chance sieht, Anfang September 2008 weiterhin am Spielbetrieb der zweiten Eishockey Liga teilnehmen zu können“, sagte Weidmann. Gespräche mit dem Verband, den Sponsoren und potenziellen Geldgebern sollen nun unverzüglich geführt werden.

Laut ev-regensburg.de beträgt der aktuelle Fehlbestand bei den Eisbären Regensburg knapp 1,1 Millionen Euro, dabei sind die durch den Vergleich erzielten Minderzahlungen schon mit eingerechnet. Der ausstehende Betrag für Umsatzsteuer und Lohnsteuer beim Finanzamt beträgt ca. 350.000 Euro, hier könnten maximal 50 Prozent verglichen werden, was aber laut Bernhard Schmeilzl auch unwahrscheinlich ist.

Dabei gab es in den letzten Wochen durchaus positive Anzeichen: die nächste Saison war mit festen Sponsoren-Zusagen von 650.000 bis 750.000 Euro so gut wie finanziert, weitere Sponsoren wären bereit gewesen, diesen Betrag noch aufzustocken. Oberbürgermeister Hans Schaidinger hatte bei der Sponsorengewinnung viel politisches Gewicht in die Waagschale geworfen.

Erschreckend die Entwicklung bei den Außenständen: allein in der Saison 2006/2007 stieg die Schuldenlast um rund 850.000 Euro. Eine Explosion bei den Spielergehältern von 1,3 Millionen Euro auf 2,0 Millionen Euro sowie eine Zunahme der sonstigen Kosten um 250.000 Euro bei insgesamt nur leicht rückläufigen Einnahmen brachten das ohnehin wackelige wirtschaftliche Fundament der Eisbären zum Bersten.

Auch ein Spielbetrieb in der Oberliga in der kommenden Spielzeit ist höchst fraglich. Dazu ESBG-Geschäftsführer Oliver Seeliger: "Ich habe bisher auch nur den Kenntnisstand aus der Pressekonferenz, mit mir hat noch niemand aus Regensburg Kontakt aufgenommen. Klar ist: Weißwasser ist der erste Nachrücker und würde dann in der Liga verbleiben. Ob Regensburg in der Oberliga weiterspielen kann, muss man erst noch sehen." Sollte nämlich die GmbH mangels Masse liquidiert werden oder das Insolvenz-Verfahren noch laufen, müsste der EVR wohl zurück in die Landesliga Bayern, wo derzeit die 1b-Mannschaft spielt.

Artikel vom 15.04.2008
Quelle: Eishockey News
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