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[JUL]

Erst in der Verlängerung rappelt’s
Bei den Steelers aus Bietigheim wächst der Wunsch nach einem Dreier immer mehr.

„Die Spieler müssen zu ihrer Winnermentalität zurückfinden“, hatte Michael Komma bei seinem Amtsantritt bei den Steelers gefordert. Mit drei Siegen in Folge kann der neue Coach des Eishockey-Zweitligisten eigentlich recht zufrieden sein. Am Dienstag gewann sein Team auswärts beim ETC Crimmitschau mit 4:3 – allerdings erneut erst in der Verlängerung.

Nach Toren von Matthias Hart (13.), Terry Campbell (36.), Carl-Johan Johansson (54.) war es schließlich Nick Smith, der den Siegtreffer erzielte und damit die richtige Antwort auf seine Nichtnominierung für der vorangegangene Partie gegen Wolfsburg gab. „Wir haben gut gespielt und uns sehr viele Chancen erarbeitet. Wir müssen nun noch mehr aus diesen Chancen machen, damit wir die volle Punktausbeute einsacken können“, bilanziert Michael Komma nach dem „Teilerfolg“. Die Steelers sind somit echte Verlängerungs-Spezialisten. Schon elf Mal mussten Molling und Co. in die Extra-Zeit. Fünfmal ging man als Sieger vom Eis. Mithalten kann da nur der Tabellenvierte EHC München. Was fehlt, ist endlich mal wieder ein Dreier, um sich vom Tabellenplatz acht etwas entfernen zu können.

Mit nur zwölf Siegen haben die Steelers die wenigsten Erfolge aller Play-off-Teilnehmer auf dem Konto. Und auch das Torverhältnis lässt zu wünschen übrig. Durch die Erfolge in der Verlängerung fällt dies knapp aus: 97:99. „Ein Dreier wäre mal wieder schön und wichtig“, sagt Komma, der als Coach der Steelers weiter ungeschlagen ist. Dennoch: Die Mannschaften über dem Strich legen eng beieinander. Der Abstand zum Rangdritten Regensburg beträgt gerade einmal sechs Zähler. „Es wird bis zum letzten Vorrundenspieltag eine ganz enge Kiste“, vermutet der SC-Coach. Elf Teams kämpfen derzeit um acht Play-off-Plätze. Einige Steelers-Fans fürchten jedoch schon, dass man am letzten Spieltag gegen Schwenningen die Endrunden-Teilnahme vergeigen könnte.

Doch soweit denkt Komma noch gar nicht. Erst einmal gilt die volle Konzentration auf die nächste Partie am kommenden Freitag, 5. Januar, in Dresden. Die Steelers können sich auf die Unterstützung von mindestens 200 Schlachtenbummler verlassen. So viele reisen nämlich mit dem Sonderzug zu den Eislöwen. Am Sonntag, 7. Januar, empfängt der SC Bietigheim-Bissingen dann den ESV Kaufbeuren um 18.30 Uhr im Ellental.

Die Augen weiter offen halten die Steelers auf dem Transfermarkt. „Es laufen derzeit keine Gespräche“, verrät Pressesprecher Oliver Mayer. Es sei aber kein Geheimnis, dass man Interesse an einem deutschen Spieler habe. „Wenn finanziell etwas machbar ist, schlägt der Klub zu.“ Wie dagegen die Zukunft von Uli Liebsch aussieht, steht noch in den Sternen. Der Ex-Coach hatte angeblich ein Angebot vom DEL-Klub Ingolstadt vorliegen, nachdem Trainer Ron Kennedy schwer erkrankt war. Beim Kanadier wurde ein Geschwulst im Kopf festgestellt. Die Operation verlief jedoch erfolgreich. Die Trainerfrage scheint erst einmal vom Tisch. Auf das Angebot der Steelers, als sportlicher Leiter zu arbeiten, hat Liebsch bisher nicht reagiert. „Es herrscht Funkstille“, so Mayer.