Bietigheimer Zeitung vom 05.01.08

BIETIGHEIM-BISSINGEN, 05. JANUAR 2008

EISHOCKEY / 33. SPIELTAG IN DER ZWEITEN BUNDESLIGA

Jacques schneller als die Füchse
Steelers besiegen Weißwasser vor 1800 Zuschauern mit 4:1 (1:0, 1:0, 2:1)

Mit dem souveränen 4:1-Sieg gestern gegen zahme Lausitzer Füchse aus Weißwasser veredelten die Steelers ihren 4:2-Auswärtssieg vom vergangenen Mittwoch im Nachholspiel in Schwenningen. Morgen sind die Bietigheimer Cracks in Crimmitschau (17.00 Uhr) zu Gast.



Rene Schoofs (links, hier im Duell mit Füchse-Verteidiger Martin Masak) leitete in der 38. Minute das 2:0 für die Steelers mit einer tollen Einzelaktion ein. Torschütze war Alexandre Jacques. FOTO: AVANTI



Die Lausitzer Füchse, die ihren derzeitigen zehnten Tabellenplatz, der ihnen zwar das Saison-Aus, aber auch den Klassenerhalt bescheren würde, gerne bis zum Ende der Hauptrunde am 16. März verteidigen wollen, waren gestern vor den 1800 Zuschauern in der Ellental-Eisarena weit entfernt von ihrem 100. Saisontor. Für fünf Treffer kamen die Gäste aus Weißwasser wahrlich nicht in Frage.

Nach einigen anfänglichen "Wacklern" in der Defensive und zwei, drei Unkonzentriertheiten von Steelers-Verteidiger Dirk Wrobel, die die Füchse in günstige Schusspositionen brachten, ließ die bald gewohnt sicher auftretende Bietigheimer Defensive kaum etwas zu. Die größte Gefahr drohte dem zuverlässigen Torhüter Patrick Koslow am ehesten noch im Mitteldrittel, als die Gäste in Unterzahl zwei dicke Chancen hatten. Den Shut- out verdarb Koslow sein Mitspieler Martin Schweiger. Der blonde Stürmer zögerte hinter dem eigenen Tor an der Bande zu lange mit einer entschlossenen Aktion am Puck, der listige Fuchs Szabo luchste Schweiger die Scheibe ab, spielte sie auf Steve Crampton und der nutzte das Geschenk zum 2:1-Anschlusstreffer. Anstatt nach den Krankheitstagen und dem Nachholspiel am Mittwoch sowie mit dem morgigen Auswärtsspiel bei den gestern in Essen mit 6:1 siegreichen Eispiraten in Crimmitschau mit einem 2:0-Vorsprung in der letzten Viertelstunde etwas die Kräfte zu sparen, mussten die Steelers nochmals das Tempo anziehen. Das musste "durfte" sich Schweiger nach seinem Lapsus fortan von der Bank aus anschauen, aufs Eis ließ ihn Trainer Christian Brittig nicht mehr.

Dabei hatte Schweiger großen Anteil an der Führung der Steelers, die er in der achten Minute nach einem Konter mustergültig vorbereitet hatte. Torschütze war Max Seyller. Nach den anfänglichen kleineren Schwierigkeiten übernahmen die Gastgeber nach dem 1:0 das Kommando doch ziemlich klar. Bei nur einer Zeitstrafe und ganz wenigen Unterbrechungen war das erste Drittel ruck-zuck vorbei. Im Mitteldrittel pflegten die Steelers mal wieder ihre wohl größte Schwäche, versiebten etliche gute Chancen. Dabei erwies sich Justin Kelly erneut als versierter Zuspieler, doch Jacques und Serikow konnten die Vorlagen nicht in Tore umsetzen. Den beiden und ihren Nebenleuten stand allerdings mit Boris Ackers auch ein exzellenter Torhüter gegenüber. Das Kraftpaket aus dem DEL-Kader der Frankfurt Lions spielt mit einer Förderlizenz für Weißwasser, unterstrich auch gestern, einer der besten deutschen jungen Torhüter zu sein. Zu sehen war das auch vor dem 2:0. Mit einem Zuspiel von Torhüter Koslow war Rene Schoofs über die rechte Seite davon geflitzt, dann mit einem Schlenzer an Ackers gescheitert. Während die Gästespieler die Aktion ihres Torhüters bestaunten, verwertete Jacques den Abpraller zum 2:0 (38.). Nach dem Anschlusstor der Füchse gaben die Steelers nochmals Gas, nutzten die zweite Überzahl in dieser Phase zum 3:1, als Serikow doch noch eines der vielen guten Zuspiele von Kelly nutzen konnte (50.). Acht Sekunden vor Schluss gelang Florian Jung ein Empty-Net-Goal zum 4:1-Endstand. Zuvor hatten die Steelers eine Zeitstrafe kassiert, die Gäste ihren Torhüter vom Eis genommen. In zweifacher Feldspieler-Unterzahl verfehlten die Bietigheimer gleich dreimal das leere Tor, erst Jung zielte ganz genau.
VON CLAUS PFITZER

Quelle: Bietigheimer Zeitung