ARTIKEL VOM 09. MÄRZ 2007
EISHOCKEY / AM WOCHENENDE FINDEN DIE BEIDEN LETZTEN SPIELE DER HAUPTRUNDE DER 2. BUNDESLIGA STATT
Ein Sieg ist heute absolute Pflicht
Steelers bei Jokern in Kaufbeuren zu Gast - Sonntag Heimspiel gegen Schwenningen
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass die Steelers schon heute Abend den Einzug in die Play-Offs perfekt machen. Voraussetzung: Ein Sieg in Kaufbeuren (Beginn 19.30 Uhr) und Niederlagen entweder von Regensburg (gegen München) oder Essen (gegen Landshut).
Für die Steelers (vorne rechts Fabian Brännström) könnte es beim Einzug in die Play-Offs noch mal eng werden. Um Rang vier kämpfen noch die Landshuter Cannibals (links Martinovic, hinten Verteidiger Brown). FOTO: JENS CHRIST
Heute biegt die Zweite Bundesliga auf die Zielgeraden der Hauptrunde ein, am kommenden Sonntag folgt am 52. Spieltag der Schlussspurt. Noch stehen dabei zahlreiche Entscheidungen aus (siehe Bericht auf dieser Seite). Eine davon, den Einzug in die Play-Offs, können die Steelers heute und am Sonntag entscheidend beeinflussen. Mit zwei Siegen heute in Kaufbeuren und am Sonntag gegen Schwenningen (Spielbeginn ist schon um 18.00 Uhr!) sind die Steelers auf der absolut sicheren Seite und unabhängig von den vielen anderen Unwägbarkeiten, die die beiden letzten Spieltage mit sich bringen können.
Ohne Wenn und Aber müssen die Steelers heute bei den Jokern in Kaufbeuren gewinnen, wollen sie sich nicht zur absoluten Lachnummer der Liga machen. Die Joker haben in 50 Spielen jämmerliche zehn Siege (davon nur sechs nach 60 Minuten) errungen, sind seit Ende Januar ohne jeglichen Punktgewinn. Die Verpflichtung von Mike Bullard im Januar als mittlerweile viertem Trainer hat sich als totaler Fehlgriff herausgestellt. Dennoch gibt sich der ehemalige NHL-Spieler und DEL-Star kämpferisch, hat vor allem den Klassenerhalt über die Play-Downs im Visier: "Das ist unsere Meisterschaft, da kann sich schnell alles ändern. Wir brauchen ein gutes Wochenende, müssen wieder besser und mit mehr Herz spielen." Selbst wenn die Joker dies heute vor eigenem Publikum beherzigen, dürfte ein Sieg für die zuletzt doch recht stabilen, kampfstarken und diszipliniert auftretenden Steelers kein Problem sein. Das ist dann wohl schon eher gegen Schwenningen am Sonntag der Fall, vor allem wenn die Wild Wings noch die Chance haben sollten, Platz vier zu erreichen.
"Wenn wir konsequent unsere Leistung bringen, sollte in Kaufbeuren die Pflicht getan werden", geht Steelers-Trainer Daniel Held von einem positiven Ausgang der heutigen Partie aus. "Die Mannschaft weiß, um was es geht. Da brauche ich keinen noch zusätzlich groß zu motivieren. Wir müssen kompakt und diszipliniert spielen, so wie gegen Regensburg. Dann wird nach 60 Minuten rauskommen, wer die bessere Mannschaft war." Daniel Held weiß aber auch um die Problematik beim Schlusslicht Kaufbeuren: "Die wollen nicht Letzter werden."
Zum letzten Heimspiel in der Hauptrunde sollen für die Partie gegen die Steelers alle Eishockey-Interessierten aus Kaufbeuren und der weiteren Umgebung mobilisiert werden. Die Allgäuer Zeitung präsentiert einen "Eishockey Tag" mit verbilligten Eintrittspreisen, Sponsoren bieten eine kostenlose Brotzeit und ein Getränk an, der Verein und weitere Sponsoren ermöglichen 600 Schülern freien Eintritt. Dass sich die so gebeutelten Joker da besonders ins Zeug legen wollen auf dem Eis, erleichtert die Aufgabe der Steelers nicht unbedingt. "Wir dürfen da nicht denken, die spielen wir an die Wand", warnt Daniel Held vor dem krassen Außenseiter. Dennoch ist er optimistisch: "Ich gehe davon aus, dass unser Play-Off-Einzug heute Abend erledigt ist."
Heute kann Daniel Held wieder auf Terry Campbell setzen, der vergangenen Sonntag in Crimmitschau wegen einer Verletzung am Oberschenkel passen musste. Für ihn spielte Christian Schönmoser im Sturm, heute muss er wegen der Altersregelung wieder zuschauen. Ebenso wie John Kachur, der die undankbare Rolle als sechster Kontingentspieler einnehmen muss.
Gegriffen hat die taktische Umstellung von Daniel Held mit drei Mittelstürmern für vier Reihen anzutreten. "Die Außenpaare bleiben, zu ihnen kommt jeweils ein Center. Es gibt Gesetze, wenn sich jeder daran hält, klappt das auch. Egal, wer dann auf dem Eis steht", so Held.
VON CLAUS PFITZER