EISHOCKEY / STEELERS VERLIEREN ZUHAUSE MIT 1:3 GEGEN EHC MÜNCHEN - DRITTE PLEITE IN FOLGEAufwand und Ertrag wie gehabt
Steelers erneut im krassen Missverhältnis zwischen Geleistetem und Ergebnis
Für den SC Bietigheim-Bissingen gilt nach der zweiwöchigen Pause das gleiche wie zuvor. Aufwand und Ertrag stehen im krassen Missverhältnis. So auch beim gestrigen 1:3 (1:1, 0:2, 0:0) vor rund 1 600 Zuschauern in der Ellental-Eisarena gegen den EHC München.
Erich Goldmann im Rücken, ist auch in dieser Szene für Steelers-Stürmer Alexandre Jacques Münchens Keeper Jochen Vollmer Endstation. Viele Chancen, aber nur ein Tor und verloren, so das Fazit aus SC-Sicht. FOTO: AVANTI
Ein klasse spielender Justin Kelly und ein wie entfesselt kämpfender Jaakko Hagelberg - beides Stürmer - waren gestern auf Steelers-Seite die herausragenen Erscheinungen. Positiv auch, wie die Mannschaft insgesamt agiert hat, von der ersten bis zur letzten Minute gekämpft und viel gelaufen. So, wie man es eben bisher in der Saison mehr oder minder gewohnt war. Zudem gab es gestern wieder - besonders in den ersten zwei Dritteln - eine Fülle an guten Torchancen, in der Mehrzahl durch Justin Kelly vorbereitet. Allerdings, und auch dies macht der SC-Anhänger in dieser Saison regelmäßig mit, wurden diese Chancen teilweise schon kläglich vergeben. Und somit stehen Aufwand und Ertrag längst in einem krassen Missverhältnis.
Da landeten die Münchener gestern einen vergleichsweise lockeren Sieg. Die ersten zehn Minuten waren sie im Grunde nicht anwesend, standen - dies war teilweise wörtlich zu nehmen - nur hinten drin und versuchten zu retten, was scheinbar nicht zu retten war. Denn bereits nach 3:09 Minuten hatte Patrick Grandmaitre aus kurzer Distanz ins obere rechte Eck zum 1:0 für die Steelers getroffen. Vorbereitet durch Jaakko Hagelberg, der an der Hintertorbande dem allzu lässig agierenden EHC-Verteidiger Chris Bahen die Scheibe abgejagt hatte und Grandmaitre bedient. In Folge marschierten die Gastgeber weiter mit Volldampf Richtung EHC-Kasten, das 2:0 schien nur eine Frage der Zeit. Doch dann änderte eine fragwürdige Zeitstrafe gegen den SC, wegen zu vieler Spieler auf dem Eis, die Lage nachhaltig. Dieses Überzahlspiel nutzte München mit einem absoluten Duseltor zum 1:1. Gordon Borberg hatte von der linken Seite nahe der blauen Linie diagonal vors Tor passen wollen. Die Scheibe wurde abgefälscht und hoppelte quasi als Kullerball ins untere linke Eck. SC-Keeper Patrick Koslow hatte sich ins rechte Eck orientiert, dann auf Grund des Getümmels vor seinem Kasten die Scheibe zu spät gesehen und war so machtlos.
Damit war München plötzlich im Spiel und hatte nach 15:20 Minuten die große Chance zur Führung. Bietigheims Kesa konnte nach einem Fehlpass von Kelly im gegnerischen Drittel den davon eilenden Jade Galbraith nur auf Kosten eines Penaltys stoppen. Doch Koslow vereitelte mit einer starken Reaktion den guten Versuch von Galbraith.
Ein dicker Schnitzer von Verteidiger Dirk Wrobel im gegnerischen Drittel ermöglichte den Gästen in der 24. Minute einen Konter, den Andreas Kruck, nach Zuspiel von Neville Rautert, zum 1:2 unter die Latte ins Steelers-Tor nagelte.
Zuvor und danach gab es Steelers-Chancen in Hülle und Fülle, unglaubliche Szenen spielten sich um den EHC-Kasten des gut haltenden Jochen Vollmer ab. Aber die Scheibe wollte nicht ins Tor. Dafür traf dann München bei einem seiner seltenen Angriffe mit einem erneuten Hoppeltor ins untere linke Eck nach 38:30 Minuten zum 1:3. Getroffen hatte erneut Kruck.
Im Schlussdrittel versuchten die Steelers noch, die Wende herbei zu führen. Viele Chancen ergaben sich aber nun nicht mehr und mit zunehmender Spieldauer stellte sich auch etwas Resignation ein. Die wird bald noch größer, sollte die Serie von nun drei Niederlagen in Folge nicht schnell reißen.
VON ANDREAS KLEINERT
Quelle: BZ
