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Bietigheimer Zeitung vom 20.12.07

20.12.2007, 07:33

BIETIGHEIM-BISSINGEN, 20. DEZEMBER 2007

EISHOCKEY / VERTEIDIGER MIT DER NUMMER 88 VERLÄSST VÖLLIG UNERWARTET UND SOFORT DIE STEELERS

Körner sorgt für böse Überraschung
Trainer Brittig und Sportdirektor Komma "wie vor den Kopf geschlagen"

Für eine böse vorweihnachtliche Überraschung hat Jakub Körner bei den Steelers gesorgt. Der Verteidiger hat sich nicht mehr wohl gefühlt beim SC Bietigheim-Bissingen und gestern um Auflösung seines Vertrages gebeten. Die sportliche Führung des SC hat dem zugestimmt.


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Gehört ab sofort der Vergangenheit an: Verteidiger Jakub Körner (links) wird nicht mehr für die Steelers auflaufen, er bat gestern um Vertragsauflösung. Ein Fragezeichen für den Einsatz im Derby gegen die Heilbronner Falken steht hinter dem erkrankten Stürmer Alexandre Jacques (rechts). FOTO: AVANTI



"Da läuft es gerade richtig gut, und du denkst, jetzt kannst mal ein paar Tage in Ruhe arbeiten, und rums, kommt so was. Aber jemanden unbedingt halten zu wollen, der sich nicht wohl fühlt und weg will, das würde kaum Sinn machen. Es würde letztlich nur schlechte Stimmung ins Team bringen, und das werde ich immer verhindern, so lange es in meiner Macht steht", sagt SC-Trainer Christian Brittig zum überraschenden Abgang von Jakub Körner.

"Wir waren wie vor den Kopf gestoßen, das kam völlig überraschend", erklärt SC-Sportdirektor Michael Komma. Vergangenen Dienstag hatten sich die Spieler samt Familien noch auf Einladung von Steelers-Präsident Eduard Fehr im Hotel Abacco zur Weihnachtsfeier getroffen. "Eine äußerst harmonische Feier", wie Fehr befand. Und zudem großes Lob erteilte: "Wir sind sportlich mit dem bisher Erreichten mehr als im Soll. Diese Mannschaft begeistert derzeit mit viel Kampf und Einsatz. Das wünschen wir uns auch im neuen Jahr."

Doch noch am selben Abend erreichte Michael Komma ein Anruf von Körners Manager. "Er erklärte, Körner fühle sich bei uns nicht mehr wohl und wolle weg", berichtet Komma. Gestern Vormittag kam dann Körner selber auf Brittig und Komma zu und äußerte den Wunsch nach Vertragsauflösung. Komma und Brittig besprachen sich und entschieden, aus bereits erwähnten Gründen, Körners Wunsch nachzukommen.

Nach den bisher gezeigten Leistungen ist der Weggang Körners sicher eine Schwächung des Teams. "Jakub hat am Anfang, in der Vorbereitung, Probleme gehabt. Ich habe mit ihm gesprochen und er hat sich danach glänzend umgestellt und über vier Wochen sogar mit Faserriss durchgespielt, in dieser Zeit hervorragend gespielt. Die Zeitstrafen habe ich mehr oder weniger in Kauf genommen, dass passiert halt nunmal bei seiner aggressiven Spielweise", sagt Brittig.

In den zurückliegenden zwei, drei Wochen konnte Körner dann nicht ganz an die zuvor gezeigten Leistungen anknüpfen. "Es stellt für mich kein Problem dar, wenn ein Spieler mal in ein kleines Loch fällt, das ist völlig normal", so Brittig. Was den SC-Trainer dann aber gewaltig geärgert hat, war die Partie in Essen, wo Körner in der Verlängerung eine Zwei-Minutenstrafe gezogen hat. "Wenn ich sagte, ich nehme die Zeitstrafen bei Körner mehr oder weniger in Kauf, bedeutet dies aber keinen Freibrief, den bekommt logischer Weise niemand. In Essen hat Körner in der Verlängerung ohne Gefahr für unser Tor einen Kopfcheck begangen. In der folgenden Unterzahl kassierten wir das spielentscheidenden Gegentor. Das habe ich mit ihm besprochen."

Im folgenden Heimspiel gegen Landsberg ließ der SC-Trainer Körner dann ein Drittel auf der Bank. "Ich weiß nicht, ob dieses Wochenende den Ausschlag für Körners überraschende Wechselabsicht gegeben hat. Quasi seine Antwort war, auf berechtigte Kritik, der er sich aussetzen musste. Am darauf folgenden Wochenende hat er jedenfalls in München und gegen Riessersee gute Spiele gemacht. Ich weiß auch nicht, ob er schon was in der Hinterhand hat oder schon länger hatte. Für uns kam dies jedenfalls absolut überraschend."

"Zu wenig Eiszeit"

"Ich habe keine Probleme mit den Jungs gehabt. Ich hatte mir das aber insgesamt anders für mich vorgestellt. Ich hätte gerne mehr Eiszeit gehabt. Am Anfang lief das ja noch ganz gut, aber in den letzten Wochen habe ich ja fast nur noch bei fünf gegen fünf und im Powerplay gar nicht gespielt. Das hat den Ausschlag gegeben", nennt Jakub Körner seine Gründe. Einen neuen Verein habe er noch nicht, jetzt würde er erst einmal in seine tschechische Heimat nach Brno fahren, erklärt Körner.

Fürs Erste wird die entstandene Lücke bei den Verteidigern Youngster und SC-Eigengewächs Marcel Naumann schließen. "Wir ziehen ihn jetzt komplett hoch, er wird seine Chance bekommen. Körperlich und konditionell ist Marcel in der Lage, unser System zu spielen", sagt Brittig. Am kommenden Freitag (20.00 Uhr), im mit viel viel Spannung erwarteten Heimspiel und Derby gegen die Heilbronner Falken, will Brittig aber, wie zuletzt, mit fünf Verteidigern spielen. "Marcel konnte die ganze Woche auf Grund einer beruflichen Fortbildung nicht trainieren. Ich werde ihn aber als sechsten Verteidiger dabei haben."

Ein Fragezeichen steht hinter dem zuletzt zwei Mal erfolgreichen Stürmer Alexandre Jacques, der gestern auf Grund Fieber erst gar nicht ins Training kam. Bei allem Unverständnis und Verärgerung über den Abgang von Körner, freuen sich Komma und Brittig schon "riesig" auf das Duell gegen Heilbronn. "Das sind doch die Spiele, für die man die ganze Saison hart arbeitet. Darauf kann man sich doch nur freuen. Volle Hütte und dann gehts rund."
VON ANDREAS KLEINERT
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Eigengewächs und Junioren-Spieler Marcel Neumann rückt nach Körners Abgang endgültig in die Bundesliga-Mannschaft der Steelers auf.
Quelle: Bietigheimer Zeitung

20.12.2007, 07:33

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