Bietigheimer Zeitung vom 22.01.08

BIETIGHEIM-BISSINGEN, 22. JANUAR 2008

EISHOCKEY / STEELERS VOM VERLETZUNGSPECH GEPLAGT - GEGEN TABELLENFÜHRER KASSEL FEHLEN VIER SPIELER

Justin Kelly droht lange Pause
Mittelstürmer an der Schulter verletzt - Dotzler zieht sich Haarriss an der Hand zu

Justin Kelly steht den Steelers mehrere Wochen nicht mehr zur Verfügung. Der 26-Jährige zog sich beim 4:2-Sieg seiner Mannschaft am Sonntag gegen Schwenningen eine schwere Schulterverletzung zu. Ausfallen wird auch Alexander Dotzler mit einer Handverletzung.


Hier konnte Justin Kelly (rechts) seine Arme zu Jubel über den 1:1-Ausgleichstreffer von Alexander Serikow (Mitte) gegen die Schwneninger Wild Wings noch in die Höhe recken, kurz vor Schluss verletzte er sich schwer an der Schulter. FOTOS: AVANTI

Gestern Abend hatten sich die schlimmsten Befürchtungen noch nicht bestätigt. Bei einer Kernspintomographie in einer Klinik wurde bei Justin Kelly aber eine schwere Schulterverletzung diagnostiziert. Weitere Untersuchungen über das genaue Ausmaß werden heute folgen. Damit fällt der Mittelstürmer aus Kanada zumindest für mehrere Wochen aus. Schon Stunden vorher hatte Steelers-Sportdirektor Michael Komma kein gutes Gefühl: "Er kann den Arm keinen Millimeter anheben, eine schwere Prellung ist das mindestens." Kelly, seit Wochen in sehr guter Form, Leistungsträger, Top-Vorbereiter und im ersten Sturm mit Alexandre Jacques und Alexander Serikow gut eingespielt, ist aber nicht der einzige Leistungsträger, der sich im Derby am Sonntag gegen die Schwenninger Wild Wings schwerer verletzt hat. "Das Röntgenbild zeigt einen Haarriss an der Hand, er muss aber Dienstag auch noch zum Kernspin", hatte Michael Komma gestern noch eine schlechte Nachricht aus dem Steelers-Lager. Damit steht fest, dass Steelers-Trainer Christian Brittig am kommenden Freitag im Heimspiel gegen den etwas aus dem Tritt geratenen Tabellenführer Kassel (zwei Niederlagen am Wochenende) und mindestens in den bis zum spielfreien Wochenende (8. bis 10. Februar) noch auszutragenden weiteren vier Spielen (in Ravensburg und in Landsberg sowie gegen Essen und Regensburg) auf Justin Kelly, Alexander Dotzler, Max Seyller und Patrick Grandmaitre wegen Verletzungen verzichten muss. Verteidiger Dotzler und Stürmer Seyller werden wohl ab dem 15. Februar wieder dabei sein können. Denn Seyller kommt um eine Operation an der Hand herum, nachdem sich die Verletzung nicht wie vermutet als Bruch, sondern lediglich als Knochenabsplitterung herausgestellt hat. "Dass ausgerechnet unsere beiden ausländischen Mittelstürmer lange ausfallen ist Riesenpech", so Michael Komma, der bei Patrick Grandmaitre kaum Hoffnungen für einen nochmaligen Einsatz in dieser Saison hegt, zumal Grandmaitre nun sogar eine Operation droht. "Das wussten wir, deshalb haben wir auch Donny Grover geholt und eine weitere Kontingentstelle besetzt."

Gestern telefonierte Michael Komma auf der Suche nach Ersatz für Justin Kelly über Stunden hinweg. Am Vormittag hatte er beinahe sämtliche Managerkollegen aus der DEL am Ohr, am Nachmittag pflegte er seine vielfältigen Kontakte, um sich über Transfermöglichkeiten aus Übersee zu informieren. "Der Markt gibt nichts her, die DEL gibt heuer keine Spieler ab. Das war im vergangenen Jahr noch anders, als Augsburg oder Duisburg bis zu sechs Spieler hergegeben haben. Jetzt müssen wir neu suchen, um jemanden herzuholen, aber da gibt es eben Probleme, die müssen sich auch akklimatisieren", so Michael Komma. "Wenn man sich vorstellt, dass unser zweiter Sturm gegen Schwenningen mit Hagelberg, Heilman, der aus der Oberliga gekommen ist, und dem jungen Beck besetzt war, ist das doch umso besser, wenn man gewinnt", hat der Sportdirektor trotz aller personellen Probleme rund um die Steelers auch seine Freude am Team. Dem stehen zwei ganz heiße Heimspiele bevor: Zuerst am Freitag gegen Tabellenführer Kassel, dann am 3. Februar gegen die Moskitos Essen, die die beste Offensive der Liga stellen.
VON CLAUS PFITZER


Neu bei den Steelers: Verteidiger Donny Grover.
Quelle : Bietigheimer Zeitung