EISHOCKEY / STEELERS SCHLAGEN TABELLENFÜHRER KASSEL MIT 5:2
Huskies im ersten Drittel überrollt
Vor nur 1 700 Zuschauern führt SC Bietigheim-Bissingen nach 20 Minuten mit 4:0
Vor enttäuschender Kulisse von 1 700 Zuchauern haben die Steelers gestern in der Ellental-Eisarena Spitzenreiter Kassel Huskies mit 5:2 (4:0, 0:0, 1:2) besiegt. Damit feierten die Brittig-Schützlinge nach dem 4:2-Sieg in Ravensburg ein Sechs-Punkte-Wochenende.
Steelers-Stürmer Rene Schoofs (Mitte) wird hier von Kassel-Verteidiger Boisvert und Huskie-Keeper Rousson ausgebremst. Am Ende hatten die Steelers aber den Tabellenführer mit 5:2 bezwungen. FOTO: AVANTI
Wer hätte das gedacht? So einfach ist ein Tabellenführer zu schlagen. Die Kassel Huskies fertigten vergangenen Freitag zuhause noch den SC Riessersee mit 8:0 ab - und kamen wohl glückseelig und auf Wolke sieben nach Bietigheim-Bissingen. Vielleicht war der Tabellenführer auch etwas überheblich. Wie auch immer, die Steelers rollten in Teil eins wie eine Walze über die Huskies hinweg und führten nach 20 Minuten mit 4:0. Dabei boten die Jungs von Trainer Christian Brittig keineswegs eine überdurchschnittliche Leistung, sondern agierten wie gewohnt, läuferisch gut und zweikampfstark. Aber im Gegensatz zu vielen anderen Spielen war der SC Bietigheim-Bissingen dieses Mal auch äußerst effektiv, fast jeder Schuss in den ersten 20 Minuten ein Treffer. Dabei fielen die ersten drei Tore jeweils bei fünf gegen fünf.
Los gings in der 7. Minute. Nach Vorarbeit von Dotzler und Schoofs erzielte Max Seyller das 1:0, hatte dabei einen Schuss von Dotzler unhaltbar abgefälscht. In der 10. Minute traf Jakko Hagelberg aus kurzer Distanz zum 2:0, assistiert hatten Schweiger und Smazal. Auf Zuspiel von Deniset und Wrobel hämmerte Youngster Viktor Beck in der 12. Minute den Puck von der Blauen Linie ins untere rechte Eck zum 3:0. Nach toller Vorarbeit von Jung traf Seyller in der 18. Minute und bei Überzahl Steelers zum 4:0. Ansonsten ließ das Überzahlspiel der Gastgeber einiges zu wünschen übrig. Die viel zu lasch agierenden Kasseler hatten in teil eins zwei gute Chancen durch Plachta (3.)und Del Monte (11.), Steelers-Keeper Marko Suvelo, der insgesamt eine starke Partie machte, war aber jeweils zur Stelle.
Keine Tore fielen im zweiten Abschnitt, wobei im Kasten der Huskies nun Sebastian Elwing für Boris Rousson stand. Die Gäste hatten sich nun etwas stabilisiert, der SC aber nach wie vor die besseren Chancen. Allerdings zeigten sich die Gastgeber im zweiten Drittel zunächst undiszipliniert, Hagelberg und Smazal bekamen kurz nacheinander jeweils 10-Minuten-Disziplinarstrafen von Schiedsrichter Vogl aufgebrummt (25., 26.).
Im letzten Abschnitt gaben die Steelers das Heft um ein Haar aus der Hand. Erst vollendete McNeil einen Huskie-Konter zum 4:1 (43.), dann leistete sich Martin Schweiger einen dicken Schnitzer im eigenen Drittel - Palmer nutzte diesen Fehler zum 4:2 (50.).
Nur gut, dass eine Minute und sechs Sekunden später Florian Jung, nach Zuspiel von Seyller, allein vor dem Huskie-Tor Elwing austanzte und zum vorentscheidenden 5:2 traf. Nach diesem SC-Treffer ließ der zuvor gezeigte Biss der Huskies nach, die Steelers schaukelten den Sieg gekonnt und nun wieder ungefährdet über die Bühne. Dabei erhielt unter anderem Kassel-Trainer Stephane Richer in den Schlussminuten eine Spieldauerdisziplinarstrafe, er hatte eine Zeitstrafe gegen sein Team mit höhnischem Beifall für Schiedsrichter Vogl bedacht und reklamiert.
Für die Steelers gehts bereits am kommenden Dienstag weiter, dann testet der SC zuhause (20.00 Uhr) gegen die deutsche U-21-Nationalmannschaft. Am kommenden Freitag gastieren die Moskitos Essen in der Ellental-Eisarena.
VON ANDREAS KLEINERT
Quelle: Bietigheimer Zeitung
