Bietigheim-Bissingen – Der Sprung auf Platz 4 war möglich, aber er wurde leichtfertig vertan: Eishockey-Zweitbundesligist SC Bietigheim-Bissingen leistete sich gestern Abend auf eigenem Eis eine unnötige 2:3-Niederlage gegen den EV Landsberg.
Damit blieb den Steelers am Wochenende nur ein Punkt, den man am Freitagabend aus Essen mitnahm. Doch bei der 2:3-Niederlage nach Verlängerung verspielte man eine 2:0-Führung bei den Moskitos. Ärgerlich, dass sich Verteidiger Jakub Körner in der 64. Minute eine überflüssige Strafzeit einhandelte, die Mika Puhakka 34 Sekunden später zum Siegtreffer nutzte. „Davor haben wir lange Zeit diszipliniert gespielt,“ trauerte Trainer Christian Brittig zwei verlorenen Punkten nach.
Gestern Abend lief bei den Steelers vor 1276 Zuschauern nur wenig zusammen. Zu selten brachten die Schwaben Struktur in ihr Spiel, so dass die mit finanziellen Schwierigkeiten kämpfenden Landsberger, bei denen Trainer Larry Mitchell in der vergangenen Woche seinen Vertrag auflöste, meist die Kontrolle über das Spiel behielten.
Nach einem gegenseitigen Abtasten ging es in der 14. Minute richtig rund. Zunächst brachte sich Bietigheim in Schwierigkeiten, als gleichzeitig Justin Kelly und Teemu Kesa auf die Strafbank geschickt wurden. Doug Andress nutzte die doppelte Überzahl per Schlagschuss zum 0:1. Doch die anschließend immer noch mit einem Mann mehr auf dem Eis stehenden Landsberger wurden 21 Sekunden später vom blitzschnellen Florian Jung überrascht, der zum 1:1 ausglich.
Drei Minuten später schlugen auch die Gäste in Unterzahl zu, begünstigt allerdings durch einen Patzer von Torhüter Marko Suvelo, der beim 1:2 durch Kyle Helms nicht gut aussah.
Denkbar ungünstig begann das zweite Drittel für die Steelers, die sich noch gar nicht richtig sortiert hatten, als sie den dritten Gegentreffer kassierten. Adam Mitchell hatte nach nur neun Sekunden am schnellsten geschaltet und für den EVL auf 3:1 erhöht.
Das Team von Trainer Brittig erhöhte nun das Tempo und übte mehr Druck aus, doch vieles blieb im Ansatz stecken. Landsbergs Keeper Dennis Endras kam nur selten richtig in Bedrängnis.
Im Schlussabschnitt musste erneut ein Powerplay herhalten, um die Partie spannend zu machen. Alexandre Jacques verwertete in der 47. Minute einen Abpraller zum 2:3. Der Anschlusstreffer setzte bei Bietigheim noch einmal Kräfte frei, doch für eine weitere Verlängerung reichte es nicht mehr.
Den Steelers, die als Tabellensiebter immer noch auf Play-off-Kurs liegen, steht nun ein bayerisches Wochenende bevor. Am Freitag geht es zunächst zum EHC München und am Sonntag gastiert dann der SC Riessersee um 18.30 Uhr im Ellental.
Karl-Heinz Ullrich
Landsberger Übermacht: Steelers-Stürmer Jaakko Hagelberg hat einen schweren Stand.
Bild: Baumann
Quelle: LKZ
