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Mühlacker Tagblatt vom 02.01.08

02.01.2008, 10:24

Stehen die Steelers vor dem Bankrott?

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Die Steelers-Bank von Trainer Christian Brittig (hinten stehend) lichtet sich. Zwei Spiele sind deshalb nun ausgefallen.Foto:

SimecekSpekulationen nach Spielausfällen – Hauptsponsor Porsche verlangt personelle Veränderungen

Bietigheim – Nur drei Verteidiger hatte Eishockey-Zweitligist SC Bietigheim-Bissingen am zweiten Weihnachtsfeiertag im Derby gegen den EV Ravensburg zur Verfügung gehabt. Nicht mehr als ein Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte. Am vergangenen Freitag waren am Morgen vor dem Derby in Schwenningen nur noch acht Spieler der Steelers einsatzfähig.

VON JAN SIMECEK

Nachwuchstorhüter Kai Lamp, die gestandenen Profis Justin Kelly, Alexander Dotzler, Matthias Hart und Martin Schweiger sowie die Nachwuchskräfte Steffen Bischoff, Pascal Schoofs und Marcel Neumann waren die einzigen Cracks von denen Trainer Christian Brittig und Sportdirektor Michael Komma am Freitagmorgen kein Attest über die Spielunfähigkeit vorlag. Laut ESBG-Statuten zu wenige, um eine Partie regulär über die Bühne zu bringen. Mindestens neun Feldspieler und ein Torwart müssen zur Verfügung stehen, damit gespielt werden darf.

Gut fünf Stunden vor dem Spiel war diese Erkenntnis auch bis zu ESBG-Geschäftsführer Oliver Seliger durchgedrungen, so dass beiden Vereinen die offizielle Spielabsage gemeldet wurde. Da die Atteste – zumeist wegen fiebriger Grippe oder Darmgrippe - zudem allesamt bis Silvester ausgestellt waren, folgte direkt im Anschluss auch die Absage des Heimspiels am Sonntag gegen Regensburg.
Angeblich eine Million Euro Deckungslücke im Etat Damit wäre eigentlich alles klar gewesen, doch aus dem Schwarzwald hagelte ein Sturm der Entrüstung auf diverse Internetforen ein und setzte sich teilweise sogar in offiziellen Stellungnahmen der Schwenninger fort. Ein Grund dafür ist darin zu suchen, dass man bei den Schwarzwäldern einen größeren finanziellen Verlust befürchtete. Schließlich handelte es sich bei dem Termin zwischen den Feiertagen um einen äußerst lukrativen, da viele in dieser Zeit Urlaub haben. 3000 Karten waren laut SERC im Vorverkauf abgesetzt worden, mit mindestens 4500 Besuchern wurde insgesamt gerechnet. Deshalb wurde vor allem von Fanseite meist völlig überzogen auf die Tatsache reagiert, dass Michael Komma den vorgeschlagenen Ausweichtermin am heutigen Mittwoch, der ähnlich lukrativ wäre, nicht noch am selben Tag bestätigen wollte. „Ich weiß ja nicht, wie sich unsere Personalsituation in der kurzen Zeit entwickelt. Wir wollen nicht noch einmal so kurzfristig ein Spiel absagen müssen“, begründete Komma. Inzwischen wurde dieser Termin jedoch als offizieller Nachholtermin bestätigt.

Die kurzfristige Absage der Partie im Schwarzwald ließ jedoch auch sofort Gerüchte über eine mögliche Zahlungsunfähigkeit der Grün-Weißen ins Kraut schießen. Denn just an jenem Morgen war bekannt geworden, dass die Steelers eine mehr oder weniger große Deckungslücke des Etats aus den Vorjahren mit sich herumschleppen. Über die Größenordnung wird bis jetzt nur spekuliert. Eine Million Euro sollen es möglicherweise sein. Zahlen wollte jedoch niemand aus dem Umfeld der Vorstandschaft bestätigen. Konkreter soll dagegen die Forderung des Hauptsponsors Porsche sein, dass die Köpfe der Verantwortlichen rollen müssen, um überhaupt über eine weitere Zusammenarbeit sprechen zu können. Klar ist dabei, dass dies schnell geschehen muss. Denn bereits jetzt stellen die meisten Vereine die Weichen für die kommende Saison.

In Bietigheim ist man dagegen in dieser Hinsicht derzeit handlungsunfähig. Weder Michael Komma noch Christian Brittig haben bis dato einen Vertrag für die nächste Runde. Folglich kann auch Komma keine Vertragsverlängerungen mit Spielern aushandeln. „Es wäre unfair, jetzt Spieler zu verpflichten, die eine mögliche andere sportliche Leitung gar nicht haben möchte“, so Komma. Und auch was Nachverpflichtungen für den aktuellen, nach dem Abgang von Jakub Körner und der mindestens fünfwöchigen Verletzungspause von Patrick Grandmaitre ausgedünnten Kader betrifft, sind Brittig und Komma derzeit wohl die Hände gebunden. Jedenfalls steht die regelmäßig wiederholte Aussage des Trainers, eine mögliche Neuverpflichtung müsse auch finanziell ins Konzept passen, plötzlich in ganz anderem Licht.

So oder so werden die Bietigheimer also in den kommenden Wochen noch für Gesprächsstoff sorgen. Vielleicht heute Abend ab 20 Uhr schon auf sportlichem Weg. Denn die Schwenninger Fans freuen sich schon darauf, wie ihre Cracks ein dezimiertes Steelers-Team abschießen. Dem Rivalen in einer solchen Situation unerwartet ein Bein zu stellen, wäre für Fans, Spieler und Vereinsumfeld der Steelers sicher eines der schönsten nachträglichen Weihnachtsgeschenke. Angesichts der besten Abwehr der Liga, die gegen Ravensburg selbst mit nur drei Stammverteidigern lediglich ein Gegentor in der regulären Spielzeit kassiert hatte, scheint dieser Traum zumindest nicht völlig aus der Luft gegriffen.
Quelle: http://www.mühlackertageblatt.de

02.01.2008, 10:24

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