Mühlacker Tagblatt vom 13.03.07
13.03.2007, 08:18
Danny Held: „Nicht alle haben gekämpft“
Nur selten haben die Steelers (in grün-blau) ihre Gegner im Kampf um die Playoffs richtig in die Zange genommen. Foto: Simecek
Nach Play-off-Aus rechnet Steelers-Trainer mit einigen Spielern ab – Wieland kritisiert Entlassung von Uli Liebsch
Enttäuschung, Frust, aber keine Ratlosigkeit herrschte am Sonntagabend bei den Bietigheim Steelers in der Kabine, nachdem beim Eishockey-Zweitligisten nach der 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)-Niederlage gegen Schwenningen alle DEL-Träume geplatzt waren. Coach Danny Held weiß, woran es lag: „Nicht alle haben gekämpft“.
VON DOMINIQUE JAHN
Es war das Spiel, das keiner wollte: Nach der peinlichen 3:4-Pleite nach Verlängerung am Freitagabend gegen das Schlusslicht Kaufbeuren, ging es für die Steelers im letzten Hauptrundenspiel gegen den Erzrivalen Schwenningen um Alles oder Nichts. Und es wurde nichts mit dem Einzug in die Play-offs. Im Vorjahr warfen die Wild Wings die Bietigheimer im Play-Off-Viertelfinale raus. Auch damals gewannen sie 3:2. Diesmal beendeten die Schwenninger die Saison des Steelers schon vor der Hauptrunde. „Sie waren um ein Tor besser“, resümiert ein niedergeschlagener Bietigheimer Trainer kurz und knapp. Tore von Christian Grosch (20.) und David Gosselin (40.) reichten am Ende nicht.
Totenstille herrschte nach Spiellende in der Steelers-Kabine. Danny Held klatschte dennoch seine Jungs ab. Innerlich kochte er. „Einige haben erst in den letzten zehn Minuten den Ernst der Lage erkannt“, ärgert sich der 45-Jährige und rechnet mit einige Spielern ab. „Nicht alle haben gekämpft. Es ist schade, dass einige nicht kapiert haben, um was es ging. Wenn man in die Play-offs will, muss man eben in jedem Spiel Biss zeigen. Das haben nicht alle.“ Die Endrunde hätte man nicht in der letzten Partie verspielt, sondern schon während der Runde. Held macht sich hier auch selbst den Vorwurf: „Ich hätte mir vielleicht früher einige Profis zur Brust nehmen sollen.“ Entschuldigungen seiner Jungs akzeptiert er aber nicht. Klar, sei während der Runde vieles schief gelaufen (Spielerwechsel, Trainerwechseln), „doch für die letzte Phase der Saison gibt es keine Ausreden“, meint der Kanadier. Gegen Kaufbeuren hätten die Cracks keinen „Killerinstinkt gezeigt“ und gegen Schwenningen vermisste er die „richtige Einstellung“. Dabei hatte der Trainer so fest an einen Sieg gegen die schon qualifizierten Schwenninger geglaubt. Doch auch der Glücksstein seines achtjährigen Sohnes half nichts. Dieser hatte ihm den Glücksbringer in die Tasche gesteckt – mit den besten Wünschen. Vergebens.
Die Saison ist gelaufen. Und Danny Held legt noch einmal nach: „Es hat einfach die richtige Mischung gefehlt“, kritisiert er. „Wir hatten zu viele Häuptlinge und keiner hat die Verantwortung übernommen. Jeder hat sich hinter dem anderen versteckt.“ Auch Routinier Markus Wieland lässt kein gutes Haar an der Einkaufspolitik des Vereins: „Es wurden sechs Spieler ausgetauscht, das kann man nicht kompensieren“, sagt der 30-Jährige. Außerdem hätte der Verein viel zu früh die Reißleine bei Uli Liebsch gezogen. „Mit ihm hätten wir die Play-offs erreicht“, ist er sich sicher. Ob die Fans den Abwehrspieler in der kommenden Runde wieder im Steelers-Trikot sehen werden, ist fraglich. Der gebürtige Bad Tölzer würde gerne noch einmal DEL spielen. „Nach fünf Jahren Steelers wird es vielleicht mal Zeit für etwas anderes. Ich bin zu allen Seiten offen.“
Und wie sieht die Zukunft der Steelers aus, die ja als heißer Titelkandidat in die Saison gegangen waren? Die Spieler haben erst einmal Urlaub. Als Neunt- und Zehntplatzierter muss man nicht in die Abstiegsrunde. Präsident Eduard Fehr wird sich dagegen heute mit den Verantwortlichen und dem Trainer zusammensetzen, die Runde noch einmal Revue passieren lassen und in die Zukunft blicken. Ob Danny Held dann immer noch das Kommando geben wird, ist fraglich? „Dazu will ich nichts sagen“, antwortet der Coach auch die Frage, ob er sich ein weiteres Engagement beim SC vorstellen kann.
http://www.muehlacker-tagblatt.de
Nur selten haben die Steelers (in grün-blau) ihre Gegner im Kampf um die Playoffs richtig in die Zange genommen. Foto: Simecek
Nach Play-off-Aus rechnet Steelers-Trainer mit einigen Spielern ab – Wieland kritisiert Entlassung von Uli Liebsch
Enttäuschung, Frust, aber keine Ratlosigkeit herrschte am Sonntagabend bei den Bietigheim Steelers in der Kabine, nachdem beim Eishockey-Zweitligisten nach der 2:3 (1:1, 1:1, 0:1)-Niederlage gegen Schwenningen alle DEL-Träume geplatzt waren. Coach Danny Held weiß, woran es lag: „Nicht alle haben gekämpft“.
VON DOMINIQUE JAHN
Es war das Spiel, das keiner wollte: Nach der peinlichen 3:4-Pleite nach Verlängerung am Freitagabend gegen das Schlusslicht Kaufbeuren, ging es für die Steelers im letzten Hauptrundenspiel gegen den Erzrivalen Schwenningen um Alles oder Nichts. Und es wurde nichts mit dem Einzug in die Play-offs. Im Vorjahr warfen die Wild Wings die Bietigheimer im Play-Off-Viertelfinale raus. Auch damals gewannen sie 3:2. Diesmal beendeten die Schwenninger die Saison des Steelers schon vor der Hauptrunde. „Sie waren um ein Tor besser“, resümiert ein niedergeschlagener Bietigheimer Trainer kurz und knapp. Tore von Christian Grosch (20.) und David Gosselin (40.) reichten am Ende nicht.
Totenstille herrschte nach Spiellende in der Steelers-Kabine. Danny Held klatschte dennoch seine Jungs ab. Innerlich kochte er. „Einige haben erst in den letzten zehn Minuten den Ernst der Lage erkannt“, ärgert sich der 45-Jährige und rechnet mit einige Spielern ab. „Nicht alle haben gekämpft. Es ist schade, dass einige nicht kapiert haben, um was es ging. Wenn man in die Play-offs will, muss man eben in jedem Spiel Biss zeigen. Das haben nicht alle.“ Die Endrunde hätte man nicht in der letzten Partie verspielt, sondern schon während der Runde. Held macht sich hier auch selbst den Vorwurf: „Ich hätte mir vielleicht früher einige Profis zur Brust nehmen sollen.“ Entschuldigungen seiner Jungs akzeptiert er aber nicht. Klar, sei während der Runde vieles schief gelaufen (Spielerwechsel, Trainerwechseln), „doch für die letzte Phase der Saison gibt es keine Ausreden“, meint der Kanadier. Gegen Kaufbeuren hätten die Cracks keinen „Killerinstinkt gezeigt“ und gegen Schwenningen vermisste er die „richtige Einstellung“. Dabei hatte der Trainer so fest an einen Sieg gegen die schon qualifizierten Schwenninger geglaubt. Doch auch der Glücksstein seines achtjährigen Sohnes half nichts. Dieser hatte ihm den Glücksbringer in die Tasche gesteckt – mit den besten Wünschen. Vergebens.
Die Saison ist gelaufen. Und Danny Held legt noch einmal nach: „Es hat einfach die richtige Mischung gefehlt“, kritisiert er. „Wir hatten zu viele Häuptlinge und keiner hat die Verantwortung übernommen. Jeder hat sich hinter dem anderen versteckt.“ Auch Routinier Markus Wieland lässt kein gutes Haar an der Einkaufspolitik des Vereins: „Es wurden sechs Spieler ausgetauscht, das kann man nicht kompensieren“, sagt der 30-Jährige. Außerdem hätte der Verein viel zu früh die Reißleine bei Uli Liebsch gezogen. „Mit ihm hätten wir die Play-offs erreicht“, ist er sich sicher. Ob die Fans den Abwehrspieler in der kommenden Runde wieder im Steelers-Trikot sehen werden, ist fraglich. Der gebürtige Bad Tölzer würde gerne noch einmal DEL spielen. „Nach fünf Jahren Steelers wird es vielleicht mal Zeit für etwas anderes. Ich bin zu allen Seiten offen.“
Und wie sieht die Zukunft der Steelers aus, die ja als heißer Titelkandidat in die Saison gegangen waren? Die Spieler haben erst einmal Urlaub. Als Neunt- und Zehntplatzierter muss man nicht in die Abstiegsrunde. Präsident Eduard Fehr wird sich dagegen heute mit den Verantwortlichen und dem Trainer zusammensetzen, die Runde noch einmal Revue passieren lassen und in die Zukunft blicken. Ob Danny Held dann immer noch das Kommando geben wird, ist fraglich? „Dazu will ich nichts sagen“, antwortet der Coach auch die Frage, ob er sich ein weiteres Engagement beim SC vorstellen kann.
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