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[Petra]

GRANDIOSEM DERBYSIEG IN SCHWENNINGEN FOLGT BITTERE 2:3-HEIM-NIEDERLAGE GEGEN ESSEN

Moskitos stechen einfach besser

Steelers haben deutliche Mehrzahl an klaren Chancen und machen zu wenig daraus

So schnell kanns gehen! Vergangenen Freitag noch grandioser 5:0-Sieger in Schwenningen, gabs gestern einen bösen Stich von den Moskitos Essen. Die Steelers verloren diese Heimpartie vor 1800 Zuschauern mit 2:3 (2:1, 0:0, 0:2), versiebten hierbei zu viele Chancen.

Der grandiose Sieg vergangenen Freitag in Schwenningen ist nach der gestrigen Heimniederlage quasi nur noch die Hälfte wert. Dabei spielten die Steelers gestern keineswegs schlecht, mussten zudem dieses Mal nicht nur, wie zuletzt, auf Hart, Jacques und Wieland verzichten, sondern auch noch auf Jochen Molling (krank). Gegen taktisch glänzend eingestellte Essener, die gesteigerten Wert auf Defensive legten, bei ihren Vorstößen aber immer sehr gefährlich waren, funktionierte beim SC Bietigheim-Bissingen vor allem das Überzahlspiel so gut wie gar nicht. Carl-Johann Johansson wirkte hierbei gegen seine ehemaligen Kameraden geradezu gehemmt.

In einer gutklassigen Partie hatten die Steelers insgesamt mehr vom Spiel und auch die größere Anzahl der klaren Torchancen. Genau hier lag der letztlich der Knackpunkt, den Aufwand und Ertrag stimmten nicht überein. Dabei durften die Gastgeber in diesem Spiel auch zweimal in zweifacher Überzahl ran, konnten aber auch hieraus kein Kapital schlagen.

Ein Sonderlob verdiente sich gestern die Reihe um Grosch, Schoofs und Schlager. Nicht von ungefähr erzielte sie die beiden Steelers-Tore der gestrigen Partie. Nach 16:46 Minuten nutzte Grosch einen Fehler des Esseners Lars Müller zum 1:0. Hierbei hatten Schlager, und der seit Wochen glänzend aufgelegte Rene Schoofs, die Zuliefererdienste geleistet. Gleich noch ein Wort zu Schoofs. Der Youngster hat im Vergleich zu vergangenen Saison einen Riesen-Sprung gemacht und entwickelt sich mehr und mehr zu einer festen Größe im Team.

Nach 17:28 Minuten verhalf Schiedsrichter Vogl mit einer äußerst fragwürdigen Zwei-Minutenstrafe gegen Bjornlie den Moskitos zum einem Überzahlspiel. Die Gäste nutzten dies zum 1:1 . Dabei wäre der Treffer durch Strömberg in diesem Falle aber vermeidbar gewesen. Der Essener hatte sich von links nach rechts hinter dem SC-Kasten gespielt, dann lange verzögert, ehe er aus spitzem Winkel die Scheibe ins kurze Eck zum Ausgleich bugsierte. Hierbei sah der ansonsten sehr gut haltende Jason Elliott nicht ganz glücklich aus.

Doch nur neun Sekunden später, noch mitten hinein in den Torjubel der rund 50 mitgereisten Moskitos-Anhänger, nagelte Rene Schoofs die Scheibe aus der Halbdistanz zur neuerlichen Führung in die Essener Maschen (2:1, 19:19). Schlager hatte den Puck erkämpft.

Gage steht im Weg

Im Mitteldrittel hatte der SC dann zwei tolle Chancen, um auf 3:1 zu erhöhen und so eine Vorentscheidung zu erzwingen. In der 25. Minute scheiterte Neuzugang John Kachur an Essens insgesamt gut haltenden Torhüter Joaquin Gage, in der 34. Minute kam auch der völlig frei stehende Schlager nicht am Moskito-Keeper vorbei. Kurz darauf blieben 1:22 Minuten zweifache Überzahl für die Steelers ungenutzt. Die Gäste hatten im Mitteldrittel keine hochkarätige Chance.

Auch die erste dicke Möglichkeit im Schlussabschnitt hatten die Gastgeber, In der 48. Minute scheiterte Gosselin aus kurzer Distanz an Gage. Zwei Minuten später (50.) war Gage auch Endstation für Schlager.

Dann kam es noch bitterer. Nach 51:41 nutzte Essen ein weiteres Überzahlspiel zum 2:2, Schopper hatte getroffen. Und eine Minute und 41 Sekunden vor Spielende markierte Lars Müller mit einem abgefälschten Schuss den 3:2-Siegtreffer für Essen. Steelers-Coach Komma nahm eineinhalb Minuten vor Spielende Elliott für einen sechsten Feldspieler vom Eis. Eine Chance entwickelte sich daraus aber nicht mehr, Essen brachte den Vorsprung über die Zeit. Die Moskitos hatten einfach besser gestochen, aus weit weniger klaren Chancen drei Tore gemacht.
VON ANDREAS KLEINERT