EISHOCKEY / STEELERS HEUTE BEI DRESDNER EISLÖWEN
"Zusätzliche Motivation und Verpflichtung"
Rund 200 SC-Fans reisen mit Sonderzug an - Am Sonntag Heimspiel gegen ESV Kaufbeuren
Um 8.51 Uhr rollt heute vom Stuttgarter Hauptbahnhof der zweite Steelers-Sonderzug der Vereinsgeschichte. Ziel: Dresden. Rund 200 Fans des SC Bietigheim-Bissingen werden ihre Mannschaft im heutigen Auswärtsspiel beim Tabellenfünften (56 Punkte) unterstützen.
So soll es sein, Einsatz pur: Bietigheims Stürmer Alexandre Jacques (links) im Duell mit Münchens Mario Jann. Heute müssen die Steelers in Dresden ran, am Sonntag kommen die Joker aus Kaufbeuren. FOTO: AVANTI
"Das ist zusätzliche Motivation und Verpflichtung für meine Jungs", freut sich Steelers-Trainer Michael Komma über die heute sicher glänzende Unterstützung. Dabei kann seine Mannschaft durchaus mit breiter Brust nach Dresden fahren, hat sie doch vier Spiele in Folge gewonnen und sich dabei unter ihrem neuen Trainer Komma zu Verlängerungs-Spezialisten entwickelt. Alle drei Spiele unter Komma (in Kaufbeuren, gegen Wolfsburg, in Crimmitschau) wurden in der Overtime gewonnen. Zuvor gab es drei Punkte unter Held in der Porsche-Arena gegen Schwenningen.
Auf die Frage, was er seinen Jungs für ein Training verordnet hat oder gar Zaubertrunk verabreicht, um Siege nach Verlängerung einzufahren, antwortet Komma: "Wenn ich wüsste, was das ausgelöst hat, würde ich es mir patentieren lassen. Siege nach Verlängerung haben auch viel mit Glück zu tun."
Spätestens kommenden Sonntag (18.30 Uhr), im Heimspiel gegen Kaufbeuren, will Michael Komma aber seinen ersten Dreier einfahren. "Das hört sich zwar immer blöd an, aber das ist ein Pflichtsieg. Wir sind in der Favoritenrolle, müssen diese annehmen und gewinnen. Und wenn der Sieg herbeigewürgt wird. Sollte es ein gutes Spiel werden und wir deutlich gewinnen, würde mich das zwar freuen, vor allem für die Fans, aber in unserer Situation zählt erstmal ausschließlich der Erfolg. Schließlich müssen wir stark darum kämpfen, in die Play-offs zu kommen."
Ihr bisher technisch bestes Spiel, so Komma, haben die Steelers unter seiner Leitung zuletzt in Crimmitschau absolviert. Einziges, und beileibe nicht neues Problem: "Wir hatten Chancen, das war ja schon nicht mehr zum Aushalten. ETC-Torhüter DesRochers hat zwar toll gehalten, wir sind aber auch oft an uns selbst gescheitert. Ich habe so eine Ahnung, dass wir keine Mannschaft sind, die pro Spiel so vier, fünf Tore schießt. Deshalb muss hinten dicht sein", erklärt Komma.
Allerdings hat der neue SC-Trainer größere Hoffnung, dass das Überzahlspiel besser und effektiver wird. "Mit Bjornlie und Johansson verfügen wir über sehr gute Qualität fürs Überzahlspiel. Wenn sich das mal eingespielt hat, müsste sich dies eigentlich auch immer wieder in Toren äußern."
Was die Partie heute in Dresden anbelangt, meint Komma: "Wir sind bei einer Spitzenmannschaft zu Gast. Jetzt wird sich zeigen, ob wir schon einen Schritt nach vorne gemacht haben und auf dem richtigen Weg sind."
Pausieren wird heute David Gosselin, verletzungsbedingt zwei Wochen fehlen wird Matthias Hart (Adduktoren rechter Oberschenkel). "Das mit Hart ist bitter. Er war erst verletzt, kam dann zurück und hat in meinen drei Spielen zwei Tore erzielt. Er war wirklich gut drauf." Wenn nichts mehr dazwischen kommt, wird der SC morgen in der Verteidigung wie zuletzt spielen (Molling/Körner, Bjornlie/Wrobel, Wieland/Johansson), in Sturmreihe eins mit Smith/Jacques/Schweiger, in Reihe zwei mit Campbell/Grosch/Schlager und in Reihe drei mit Brännström/Jung/Schoofs.
Wer von seinen Ausländern am kommenden Sonntag pausieren muss, will Michael Komma erst nach dem Freitag-Spiel entscheiden.
Der in Stuttgart startende Sonderzug hält unter anderem in Ludwigsburg (Abfahrt 9:03 Uhr) und Bietigheim (Abfahrt 9:19 Uhr).
VON ANDREAS KLEINERT
Brachte den Erfolg zurück: Steelers-Neu-Trainer Komma. FOTO: JENS CHRIST
