Bietigheimer Zeitung vom 08.03.07




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Bietigheimer Zeitung vom 08.03.07

Beitragvon steelyute » 08.03.2007, 08:33

ARTIKEL VOM 08. MÄRZ 2007

EISHOCKEY / EHEMALIGER STEELERS-TRAINER WÄHNTE SICH AUF EINEM GUTEN WEG IM DREI-JAHRESPLAN DES SC

Uli Liebsch sucht eine neue Herausforderung

Uli Liebsch, bis zum 11. Dezember 2006 Trainer bei den Steelers, sucht zur neuen Saison eine neue Herausforderung. Seiner ehemaligen Mannschaft traut er den Sprung in die Play-Offs in jedem Fall zu und räumt ihr auch dort gute Chancen ein, weit zu kommen.


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Will bald wieder hinter der Bande stehen: Trainer Uli Liebsch. FOTO: JENS CHRIST



"Wir waren auf einem guten Weg, aber dann haben eben die Mechanismen gegriffen." Mit dem Abstand von 13 Wochen seit der Freistellung als Trainer der Steelers sieht Uli Liebsch die Aktion der Verantwortlichen in jenen Dezembertagen des vergangenen Jahres gelassen. Die Spiele seiner ehemaligen Mannschaft hat er seither nicht mehr besucht, denn der SC Bietigheim-Bissingen war mehr als nur ein Trainerjob für den ehemaligen Nationalspieler, er war eine Herzensangelegenheit in den neun Jahren als Spieler, Nachwuchstrainer, Gründer und Organisator des Porsche-Camps, sportlicher Leiter und Cheftrainer der Profimannschaft. "Das wäre ein komisches Gefühl. Ich kenne in der Eishalle jedes Mauseloch", hat Liebsch erst gar keine Emotionen aufkommen lassen und auch das Angebot des SC, als Trainer oder Verantwortlicher im Nachwuchsbereich tätig zu werden, nicht angenommen. "Ich bin mit mir ins Reine gekommen, muss was Neues anfangen, suche eine neue Herausforderung."

Liebsch hat sich in der Vergangenheit Spiele der DEL in Mannheim oder der Oberliga in Heilbronn und Freiburg angeschaut. In Freiburg spielt seit dieser Saison sein Sohn Milan. "Er hat dort viele Spielzeiten, Freiburg will ihn behalten. Es laufen dort jetzt Gespräche", berichtet Uli Liebsch. Er selbst bereitet sich mit den Besuchen von Spielen und Sport ("Ich jogge viel.") auf eine neue Aufgabe ab der neuen Saison vor. "Es gibt Kontakte. Ich habe zwei Sachen als Co-Trainer in der DEL, drei Vereine wollen mich für ihren Nachwuchsbereich", verrät Liebsch. Klar ist schon jetzt: Egal, wo er einen neuen Job antreten wird, der Hauptwohnsitz der Familie bleibt in Bietigheim-Bissingen, auch weil Sohn Melvin hier eine Ausbildung absolviert und bei den Steelers im Nachwuchsbereich spielt.

Nach wie vor Kontakt

Die Entwicklung bei den Steelers verfolgt Uli Liebsch nach wie vor. "Ich habe schon noch Kontakt, kriege vieles mit, was so läuft", schmunzelt er. Dass sich der Abstand der Steelers auf Rang vier seit der Trennung am 11. Dezember eher vergrößert hat (von sechs auf sieben), die Mannschaft auch zwei Spieltage vor Beendigung der Hauptrunde die Play-Offs noch nicht gesichert hat und sie auf dem gleichen Tabellenplatz steht wie nach seinem letzten Spiel, will Liebsch nicht kommentieren. Er ist aber sicher, dass die Steelers in die Play-Offs kommen werden: "Davon gehe ich aus. Dann ist alles möglich, von den acht Mannschaften hat dann jede gute Chancen, weit zu kommen. Kassel ist sicher eine Ausnahmemannschaft, aber in den Play-Offs gibt es auch Favoritenstürze und Außenseiter, die sich durchsetzen." Auch zum Personalkarussell, das nach seiner Zeit beim SC Fahrt aufgenommen hat, will sich Liebsch nicht äußern. Er verhehlt aber nicht seine Freude, dass die noch von ihm verpflichteten Martin Schweiger und Carl Johansson sehr gut eingeschlagen haben, und erinnert sich: "Den Johansson haben noch der Alex Jäger, Ernst Köpf und ich ausgesucht." Wäre Liebsch geblieben, hätte er sich auf diese beiden Transfers beschränkt: "Mehr Neue hätte ich nicht geholt." Mit Freude registriert Liebsch aus der Entfernung, "dass sich Jason Elliott so gefangen hat."

Im Rückblick erinnert sich Uli Liebsch an seine Cheftrainer-Tätigkeit bei den Steelers: "Als ich vom Nachwuchsbereich auf den Cheftrainerposten gekommen bin habe ich mich schnell freigestrampelt. Ich habe damals freie Hand bekommen, bis in zwei, drei Jahren eine Mannschaft zu formen, die in die DEL aufsteigen kann." Das war im November 2004, als Liebsch Daniel Naud abgelöst hat. Mit einer Serie von zwei Punkten pro Spiel führte Liebsch die Steelers noch in die Play-Offs. "Da ist etwas gewachsen, was gut war. Viele haben hinterher gesagt, das sei das Beste gewesen, was wir je in Bietigheim hatten. Dass wir in den Play-Offs dann ausgeschieden sind, kommt im Profisport eben vor. Da ist halt nichts planbar", lässt Liebsch die Saison 2005/06 Revue passieren, in der die Steelers die Hauptrunde mit 100 Punkten auf Platz drei mit nur fünf Zählern Rückstand auf den Ersten Bremerhaven abgeschlossen hatten und dann nach einer 3:0-Führung im Play-Off-Viertelfinale gegen Schwenningen ausgeschieden sind.

"Wir haben uns entschieden, 16 Spieler zu halten. Eric Schneider zu ersetzen war schwierig." Liebsch wähnte seine Mannschaft im Zeitfenster des bei seinem Amtsantritt vorgegebenen Plans. "Wir haben nicht gerade berauschende Spiele abgeliefert", weiß Uli Liebsch, um die zu selten konstanten Leistungen in der ersten Hälfte der laufenden Saison. Er verweist aber nicht zu Unrecht auf Schwierigkeiten und Störfeuer außerhalb des sportlichen Bereichs: "Es herrschte eine negative Stimmung im Verein, die nicht hätte sein müssen. Das waren hausgemachte Probleme die für Unruhe gesorgt haben, wie das Spiel im Dezember in Stuttgart und die Steuerfahndungsgeschichte."

Als dann das von Präsident Eduard Fehr ausgegebene Saisonziel Meisterschaft von der Mannschaft nicht zielstrebig genug angegangen wurde und nach 27 von 52 Spieltagen der Sturz aus den Play-Off-Rängen drohte, griffen die Mechanismen mit einem Trainerwechsel beim SC und trafen den Trainer. Auch wenn der damals Uli Liebsch hieß und dem SC weitaus mehr verbunden war als im Profibereich üblich.
VON CLAUS PFITZER
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