Huskies beißen Steelers-Serie durch
Nach sieben Siegen in Folge verliert der SC Bietigheim beim Spitzenreiter mit 0:2
Spitzenreiter Kassel Huskies hat die Siegesserie der Steelers durchgebissen. Nach sieben Siegen in Folge verlor der SC Bietigheim-Bissingen gestern in Kassel mit 0:2 (0:1, 0:1, 0:0) und somit auch den dritten Vergleich in dieser Spielzeit mit dem DEL-Absteiger.
In dieser Szene können Bietigheims Verteidiger Dirk Wrobel und Torhüter Jason Elliott einen Kasseler Treffer verhindern (links Mike Pellegrims). Am Ende gewannen die Huskies aber mit 2:0, der SC hatte kein Tor erzielt. FOTO: INGO STROTTA
"Von 20 Punkten Vorsprung hat man heute nichts gemerkt. Da war keine Überlegenheit von Kassel, schon gar keine klare. Wir waren gleichwertig, sind aber an unserer Chancenverwertung gescheitert", zeigte sich Steelers-Trainer Michael Komma keineswegs unzufrieden, trotz der Niederlage. Aber einmal mehr bereitet die Chancenverwertung seiner Mannschaft Kopfzerbrechen. Dabei stand in Kassel nicht Huskie-Toptorhüter Hättinen zwischen den Pfosten, sondern Back up Elwing.
Wie vergangenen Freitag, beim 5:3 gegen Schlusslicht Lausitzer Füchse, fehlten beim SC auch gestern Wieland, Jacques und Hart. Im Tor stand Jason Elliott, der eine hervorragende Leistung bot. Ganz im Gegenteil dazu David Gosselin, der sich schon gegen die Lausitzer Füchse nicht durchbeißen konnte und lediglich bei Strafzeiten auffiel. Diese Verpflichtung entpuppt sich mehr und mehr als absoluter Fehlgriff.
In der einer temporeichen und kampfbetonten Partie waren die Steelers absolut auf Augenhöhe mit den Kassel Huskies. Nicht genug, dass aus den eigenen Chancen nicht ein einziger Treffer entsprang, hatten die Gäste bei beiden Gegentoren auch noch etwas Pech, beide Treffer waren "Stochertore". Dabei ist offensichtlich Kassels Manuel Klinge der "Stochertor-Experte", denn er markierte beide Tore.
Das 1:0 nach 8:14 Minuten zog allerdings auch Proteste nach sich. Zum einen wurde Torraumabseits moniert, zum anderen soll Elliott den Puck schon unter seiner Fanghand begraben haben, ehe er regelwidrig gestört wurde und Klinge so die Scheibe reinstochern konnte. Beim 2:0 in der 36. Minute hatte der SC gerade ein 3:4-Unterzahl überstanden als Klinge erneut zuschlug. In Folge brannte es lichterloh, stand der SC zum wiederholten Male mit 3 gegen 5 auf dem Eis, meisterte diese Situation aber mit Leidenschaft und Klasse.
Wenn die Steelers mit 5 gegen 5 agierten, sahen die Gäste meist einen Tick besser aus, bei eigener Überzahl hingegen - zuletzt eine Stärke - wollte es dieses Mal gegen die DEL-erfahrenen Kasseler nicht so recht klappen. Einen Beinbruch stellt diese Niederlage nach zuletzt sieben Siegen indes nicht dar. Aber spätestens in den Play-offs können sich die Steelers diese Chancenverwertung nicht mehr leisten.
Ungemach gibt es am Rande der Bande. In der Steueraffäre um die Steelers hat das Finanzamt Stuttgart zwar die Ermittlungen gegen Hauptsponsor Porsche eingestellt, Die Ermittlungen gegen Vereinsverantwortliche wegen Steuerhinterziehung gehen aber weiter. Mittlerweile ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Stuttgart . "Anhaltspunkte für ein strafbares Verhalten haben sich erhärtet", sagte Presseanwältin Bettina Vetter gegenüber der Stuttgarter Nachrichten.
VON ANDREAS KLEINERT
