Steelers ab kommenden Montag auf dem Eis - Brittig bisher zufrieden
Dreieinhalb Wochen Trockentraining haben die Eishockey-Cracks der Steelers jetzt hinter sich, ab kommenden Montag gehts aufs Eis.
Die Steelers beim Kanu-Wettrennen auf der Enz. Das Team mit Dirk Wrobel (vorne links) und Rene Schoofs (vorne rechts) ging als Sieger hervor. Foto: Privat
Für die Steelers beginnt am kommenden Montag Teil zwei der Vorbereitung auf die Saison 08/09. Auf dreieinhalb Wochen Sommervorbereitung, die in der Regel im Ballkult Ellental und auf der Laufbahn im Ellental-Stadion stattfand, heißt es nun ab Montag Schlittschuhe an und rauf aufs Eis. "Es werden erst einmal drei sehr harte Wochen, in der Eis-Kondition im Vordergrund steht. Die Arbeit fürs Spielsystem beginnt aber ab der zweiten Woche parallel beginnen. Hierbei werde ich was ausprobieren, damit wir künftig flexibler sind", sagt Steelers-Coach Christian Brittig.
Dienstag, Mittwoch und Donnerstag wird zwei Mal trainiert, kombiniert mit Einheiten im Athletikbereich. Bereits am nächsten Wochenende stehen die ersten zwei Testspiel auf dem Plan. Beim Vierer-Turnier in Heilbronn treffen die Steelers am Samstag auf die gastgebenden Falken, am Sonntag gehts dann entweder gegen den Mannheimer HC oder die Metro Stars aus Düsseldorf. "Im Grunde kommt dieses Turnier für uns etwas zu früh, weil wir ja dann erst eine Woche auf dem Eis sind. Da sind uns die anderen doch schon ein gutes Stückchen voraus. Aber, es wird sich dann bei uns auch schon mal ein wenig zeigen, wer beißen kann, auch wenn er müde ist", erklärt Brittig.
Für den SC-Trainer spielt auch der Spaßfaktor eine enorm wichtige Rolle. "Neben allem Training ist es vor allem auch wichtig, dass die Jungs ein wirkliches Team bilden. Dazu braucht man Abwechslung zum Trainings- und Spielalltag. Ich werde versuchen, diese Abwechslung auch während der Runde zu bieten." Die letzte war eine Kanu-Fahrt auf der Enz in Zusammenarbeit mit dem Kanu Club Bietigheim. Davor gabs Klettern in einem Kornwestheimer Fitnesspark, zwei Fußballturniere auf Großfeld und ein Turnier mit Beachvolleyball, Fußball spielen im Käfig (kick inside) und Tennis im Ballkult. "Dabei wurde immer etwas ausgespielt", erklärt Brittig.
Im nun anstehenden Eistraining wird der ehemalige Nationalspieler auch ein Turnier mit vier Mannschaften (je fünf Spieler) austragen lassen. Jedes Tor, jeder Assist wird notiert, das Siegerteam erhält eine große Milchkanne. Brittig: "Das ist unser Golden Cup."
Sehr zufrieden ist der SC-Trainer mit der Sommervorbereitung. "Es waren sehr gute Eingangstests, auch von den Ausländern. Und wir haben insgesamt 25 Einheiten absolviert, meistens täglich zwei Mal trainiert. Im Vorjahr war es nur einmal täglich." Völlig überrascht war Brittig von Justin Kelly. "Ich hatte befürchtet, dass er bei den langen, harten Intervallen und Athletik-Einheiten wie Sprünge und Sprints Probleme mit seinen Leisten haben könnte. Aber Justin hat keine Probleme gehabt und sich zudem in toller Form präsentiert. Er ist beispielsweise die 400 m in 59 Sekunden gelaufen und hatte so die drittbeste Zeit im Team." Und fügt hinzu: "Justin hat sich offensichtlich sehr viel vorgenommen für die kommende Saison, er hat nach seiner Leisten-Operation nach dem Ende der abgelaufenen Runde jetzt auch vor jedem Training gewissenhaft seine Übungen gemacht." Einen klaren Vorsprung in Sachen Sauerstoffaufnahme haben die Spieler, die schon in der vergangenen Saison Brittigs Vorbereitung mitgemacht haben. Zudem haben Doug Andress vier und Florian Jung sechs Kilo abgenommen. Letzterer hatte sich noch vor dem Start in die Vorbereitung einen Bänderriss zugezogen (wir berichteten), war aber mittlerweile in Füssen schon wieder auf dem Eis.
Bei aller Zufriedenheit über den bisherigen Verlauf der Vorbereitung und die Entwicklung einzelner Spieler, hat Brittig auch noch Baustellen. "Es fehlt die ein oder andere Räumlichkeit, wie zum Beispiel ein Raum, wo die Videoanalyse in Verbindung mit anschließendem Zusammensitzen möglich ist." Bisher wird in der Kabine analysiert und die ist kein Ort, um noch in lockerer Runde zusammenzusitzen. Für einen optimalen Zusammenhalt wünscht sich Brittig auch einen Raum mit Tischfußball und Tischtennisplatte. Personelle Verstärkung könnte er sich beispielsweise im Analysebereich vorstellen, jemanden, der die Spiele zusammenschneidet und die Dinge auch auf dem Eis durchgegangen werden. "Im letzten Jahr habe ich all diese Aufgaben allein übernommen. Man kann es drehen und wenden wie man will, es nimmt einem Zeit und Kraft für die Hauptaufgabe." Aber egal, was in Zukunft noch ins Rollen kommt oder auch nicht - für die kommende Saison ist Brittig zuversichtlich. "Wir haben jetzt sicher mehr Talent in der Mannschaft. Wenn es gelingt, auch die gleiche kämpferische Leistung und Einstellung ins Team zu bringen wie in der vergangenen Saison, müsste ja auf alle Fälle unterm Strich mehr bei rauskommen."
VON ANDREAS KLEINERT
Quelle: http://www.bietigheimer-zeitung.de
