Sondertraining für Jan Zurek Steelers spielen heute in Bremerhaven - Brittig verändert den zweiten Sturm
Christian Brittig nimmt die Bietigheim Steelers nach dem 0:1 in Freiburg in die Pflicht: Der Trainer des Eishockey-Zweitligisten fordert heute (20 Uhr) in Bremerhaven und am Sonntag (18 Uhr) gegen Dresden Siege.
Der Bietigheimer Jan Zurek (Mitte), hier im Heimspiel gegen Riessersee, geht künftig im vierten Sturm auf Torjagd. Steelers-Coach Christian Brittig hat dem 33-Jährigen zusätzliches Training verordnet, um seine Fitness zu verbessern. Foto: Avanti
Wegen des Deutschland-Cups am vergangenen Wochenende in München hatten die beiden Eishockey-Profiligen Pause. Zeit für Christian Brittig, die unrühmliche 0:1-Pleite beim Tabellenletzten Wölfe Freiburg, der Schießbude der Zweiten Liga, zu verdauen. Doch so ganz ist der Groll des Trainers auf sein Team noch nicht verflogen. "Wir haben die Punkte hergeschenkt. Die Entschlossenheit war nicht da, wir haben nur draußen herumgespielt. Das ist das, was mich so aufregt", sagt Brittig vor den Auftritten heute bei den Fischtown Pinguins in Bremerhaven und am Sonntag im Ellental gegen die Dresdner Eislöwen.
Mit einem Sieg im Breisgau hätten die Bietigheimer nach 16 Spieltagen nur eine Niederlage mehr auf dem Konto gehabt als im Vorjahr. Nun sind es zwei. Der Vorsprung der Steelers auf Rang sieben, der den Gang in die Pre-Playoffs bedeuten würde, beträgt aber immer noch fünf Zähler. Mut machen zudem die Ergebnisse gegen die beiden kommenden Gegner im ersten Saisonviertel: Gegen Bremerhaven setzte sich der amtierende Zweitliga-Meister mit 7:6 durch; in Dresden gewannen die "Stählernen" mit 2:1 nach Penaltyschießen.
Während sich die Mannschaft im Abwehrverhalten und in der Kompaktheit allmählich wieder der Topform aus dem Meisterjahr annähert, gibt es im Angriff einige Baustellen. Beispiel Justin Kelly. Der Kanadier, der die erste Sturmreihe anführt, blieb in den vergangenen Partien unter seinen Möglichkeiten. "Die Erwartungen an ihn sind riesengroß", sagt Brittig und rät dem Topscorer, sich nicht zu sehr unter Druck zu setzen: "Er muss mannschaftsdienlich und siegorientiert spielen und nicht ins Spiel gehen und denken: Ich muss in der Offensive unbedingt Punkte machen." Die beiden anderen ausländischen Stürmer Gregory Schmidt und Tommy Goebel sind ebenfalls Sorgenkinder. Der US-Amerikaner Goebel wirkt mitunter übermotiviert und kassiert viele unnötige Strafzeiten. Weder in der ersten noch in der zweiten Reihe konnte er bisher seine Qualitäten ausspielen. "Sein Positionsspiel ist teilweise noch sehr konfus. Er fährt kreuz und quer auf dem Feld herum", sagt Brittig. Er hofft, dass Goebel bald im Team integriert ist und dann der Knoten platzt. Mehr erwartet der Coach auch von Schmidt, der in seinen 15 Einsätzen erst vier Punkte (zwei Tore, zwei Assists) verbucht hat: "Greg bringt momentan zu wenig in der Offensive und im Powerplay. Das weiß er selbst. Und er weiß auch, dass er in der Pflicht steht."
Goebel, Schmidt und Dominik Hammer sollen bis auf Weiteres den zweiten Sturm der Steelers bilden. Der Deutsch-Tscheche Jan Zurek, bei dem Brittig Fitnessprobleme ausgemacht hat, erhält in den nächsten Wochen zusätzliches Training - und bekommt dafür weniger Eiszeit, da er vorerst nur noch in der vierten Reihe auflaufen soll. "Wenn er in einer besseren körperlichen Verfassung ist, wird er uns im Dezember und im Januar richtig helfen können", erklärt Brittig.
Redaktion: ANDREAS EBERLE
Quelle: www.bietigheimer-zeitung.de