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[Petra]

Neumann neuer Steelers-Präsident

Mit 114 von 119 Stimmen gewählt - Fehr nicht mehr angetreten - Noch 224 000 Euro Schulden

Jetzt ist es amtlich. Hans-Günther Neumann ist neuer Präsident des SC Bietigheim-Bissingen. Eduard Fehr, elf Jahre SC-Chef, ist nicht mehr angetreten.

Knapp über 120 Steelers-Treue hatten sich vergangenen Mittwoch auf der Mitgliederversammlung in der Bissinger Jahnhalle eingefunden, davon 119 stimmberechtigte Mitglieder. Bei der Wahl zum Präsidenten stimmten 114 mit Ja, bei fünf Enthaltungen. Der Hohenhaslacher Hans-Günther Neumann, Inhaber der "Glaswerkstätten Neumann", ist seit 1994 SC-Mitglied und seit 1998 im Vorstand.

Nach den, vor allem finanziellen Entwicklungen der letzten Jahre, angefangen mit der Steueraffäre (wir berichteten mehrfach), war die Wahl von Neumann ebenso wenig eine Überraschung, wie die Tatsache, dass sich der bisherige und seit elf Jahren amtierende Präsident, Eduard Fehr, nicht mehr zur Wahl stellte. Was nach außen sowohl von Fehr als auch anderen SC-Verantwortlichen als vollkommen freiwilliger Akt dargestellt wird, dürfte in Wahrheit auf Druck passiert sein. Dass mit den Finanzen immer noch nicht alles in Ordnung ist, machte der neue Finanzvorstand Dr. Mirco Seid bei der Aufarbeitung der Gewinn- und Verlustrechnung klar. Der Verein ist noch mit 224 000 Euro überschuldet. "Es sind aber Maßnahmen eingeleitet, diese Position in den nächsten Tagen zu begleichen", erklärte Seid.

Neben Seid gehören auch Hans Brockhaus, der seit 13 Jahren für den SC arbeitet, und Bernhard Wondratsch (Abteilungsleiter Jugend) zu Neumanns neuem Vorstandsteam. Während Brockhaus alle 119 Stimmen bekam, sah dies bei Wondratsch deutlich anders aus. 21 Enthaltungen und vier Mal Nein, bei 94 Ja-Stimmen.

Dem neuen Aufsichtsrat der Steelers GmBH wird Neumann ebenfalls angehören. Mitstreiter hier: Fontanis-Chef Gerhard Kaufmann und Klaus Ossig von Ernst + Young (weltweit tätige Organisation, die in einem Netzwerk überwiegend national unabhängiger Prüfungs- und Beratungsunternehmen agiert. Der Gesamtumsatz des weltweiten Netzwerks belief sich im Jahr 2006 auf 21,1 Mrd. US-$. Ernst & Young gehört damit zu den Big-Four-Prüfungsgesellschaften). Wobei Ossig und Kaufmann noch zu wählen sind, was wiederum der geschäftsführende Vorstand des e. V. macht.

Gerhard Kaufmann jedenfalls präsentierte auf der Mitgliederversammlung einen 8-Punkte-Plan vor, wie er sich die Zukunft der Steelers vorstellt. Und er meinte, man brauche Visionen. Die seine beinhaltet, dass die Steelers spätestens 2012 in der DEL dem Puck nachjagen werden. ak

Quelle: www.bietigheimer-zeitung.de