Strafenfestival in Hannover, späte Siegtore für Heilbronn und Wild Wings
Cory Mapes (links) und seine Falken gewannen auch Spiel zwei gegen Meister Ravensburg
Foto: Enderle
Der zweite Spieltag der Play-offs in der 2. Bundesliga hatte es in sich: Späte Tore, kuriose Spielverläufe, Strafen en masse. Es war einiges geboten am Freitag in den vier Viertelfinal-Begegnungen. Doch der Reihe nach und erst einmal zu den nackten sportlichen Fakten: Landshut, Heilbronn und Schwenningen haben bereits den halben Weg in Richtung Halbfinale geschafft und führen nach ihren Auswärtssiegen in der Serie jeweils mit 2:0. Lediglich Kaufbeuren konnte mit einem Heimsieg gegen Rosenheim zum 1:1 ausgleichen.
Quelle: www.eishockeynews.de
Und jenes 6:3 der Joker gegen die Starbulls im bayerischen Derby war noch das unspektakulärste Spiel des Abend. Zwar ging Rosenheim noch mit einem 2:1 in die erste Drittelpause, doch in der Folge drehten die Allgäuer das Spiel. Gefeierter Mann auf Heimseite war Stürmer Dominik Krabbat mit einem Hattrick.
Ein echtes Strafzeitenfestival mit insgesamt 97 Strafminuten gab es am Pferdeturm in Hannover. Am Ende scheiterten die Indians wie schon am Mittwoch an ihren vielen Strafzeiten und unterlagen deutlich mit 1:5. Schon nach gut 12 Minuten hatten die Gastgeber 30 Strafminuten gesammelt und DEL-Referee Steffen Klau hatte alle Hände voll zu tun. Die Gäste nutzten dies eiskalt aus, schossen vier ihrer fünf Treffer in Überzahl und blieben am Ende souverän. Dreifacher Torschütze war Billy Trew. Allerdings verloren die Cannibals Sturm-Tank Frantisek Mrazek mit einer Matchstrafe.
Kurios war der Spielverlauf beim 5:4-Erfolg der Heilbronner Falken in Ravensburg. Heilbronn ging mit 2:0 in Führung, Ravensburg glich im ersten Drittel noch aus und ging im Mittelabschnitt gar mit 4:2 in Führung. Doch erneut schlugen die Falken zurück: Chris Capraro gelang im zweiten Drittel der Anschluss in Unterzahl. In der 57. Minute schaffte dann Cory Urquhart den Ausgleich. Doch damit nicht genug: Sechs (!) Sekunden vor dem Ende fälschte Michel Léveillé einen Schuss von Thomas Gödtel zum Heilbronner Siegtreffer ab.
Noch später fiel das Siegtor in Weißwasser: In der 75. Minute schoss Pierre-Luc Sleigher die Schwenninger Wild Wings im Powerplay zum 5:4-Sieg in der Lausitz. In einer knüppelharten Partie mit 131 Strafminuten kam es danach zu unschönen Szenen und einer Matchstrafe gegen Gäste-Stürmer Marc Wittfoth. Nach einer 3:1-Führung zu Beginn des zweiten Drittels gaben die Gäste in der Folge das Match aus der Hand und lagen nach zwei Powerplay-Treffern von Marc Derlago und Thomas Götz im Schlussdrittel mit 3:4 hinten. Erst 29 Sekunden vor dem Ende gelang Jason Pinizzotto mit seinem bereits fünften Play-off-Tor der Ausgleich.
Tobias Welck
DIE SPIELE IM STENOGRAMM:
ESV Kaufbeuren - Starbulls Rosenheim 6:3 (1:2, 3:0, 2:1)
Tore: 0:1 (1.) Auger, 1:1 (12.) Krabbat, 1:2 (17.) Gaucher, 2:2 (22.) Grosch, 3:2 (26.) McFeeters, 4:2 (33.) Krabbat, 4:3 (47.) Zick, 5:3 (51.) Grosch, 6:3 (59.) Krabbat; Strafminuten: ESV Kaufbeuren 10; Starbulls Rosenheim 10; Zuschauer: 3.466.
Lausitzer Füchse - SERC Wild Wings 4:5 n.V. (0:0, 2:3, 2:1, 0:1)
Tore: 0:1 (21.) Hofbauer, 0:2 (22.) Hooton, 1:2 (23.) Heyer, 1:3 (24.) Schlager, 2:3 (34.) Ross, 3:3 (44.) Derlago, 4:3 (54.) Götz, 4:4 (60.) Pinizzotto, 4:5 (75.) Sleigher; Strafminuten: Lausitzer Füchse 32 + 10 Albrecht + 10 Sommerfeld; SERC Wild Wings 34 + 10 Quinlan + 10 Boon + Matchstrafe Wittfoth; Zuschauer: 1.886.
Hannover Indians - Landshut Cannibals 1:5 (0:2, 1:2, 0:1)
Tore: 0:1 (7.) Thornton, 0:2 (13.) Toupal, 1:2 (23.) Olidis, 1:3 (30.) Trew, 1:4 (33.) Trew, 1:5 (58.) Trew; Strafminuten: Hannover Indians 32 + 10 Gyori + 10 Jelitto + 10 Gleich; Landshut Cannibals 10 + Matchstrafe Mrazek; Zuschauer: 3.107.
Ravensburg Towerstars - Heilbronner Falken 4:5 (2:2, 2:1, 0:2)
Tore: 0:1 (13.) Capraro, 0:2 (14.) Léveillé, 1:2 (14.) Gawlik, 2:2 (18.) Kimmel, 3:2 (32.) Friedrich, 4:2 (35.) Bräuner, 4:3 (39.) Capraro, 4:4 (57.) Urquhart, 4:5 (60.) Léveillé; Strafminuten: Ravensburg Towerstars 22 + 10 McLeod; Heilbronner Falken 24; Zuschauer: 2.800.