Das Fantalk-ProtokollMit schwäbischer Pünktlichkeit begann um exakt 19:30 Uhr der erste Fantalk des Jahres 2017 im Vereinsheim „Overtime“ des Fördervereins der Steelers. Vor den ca. 120 Anwesenden im vollen Vereinsheim verkündete Steelers-Geschäftsführer Volker Schoch nach der Begrüßung gleich zu Beginn, dass am Sonntag Justin Kelly wieder mit von der Partie sein wird.
Am Kader für die neue Saison wird bereits gearbeitet und es wird aller Voraussicht nach einen kleinen Umbruch geben. Spieler wie Benjamin Zientek und Max Lukes, die voll eingeschlagen haben und sich hier entwickeln können, sollen langfristig an den Club gebunden werden. Auch in den kommenden Jahren soll es in Bietigheim weiterhin erfolgreiches Eishockey geben. Ein erster Schritt war die bereits bekanntgegebene Vertragsverlängerung von Trainer Kevin Gaudet, seinem Assistenten Marc St. Jean sowie Fitnesstrainerin Robin Niderost. Da am 31.01. das Transferfenster geschlossen wurde, wird auch kein weiterer Spieler mehr für diese Saison geholt.
Darüber hinaus lobte er die sehr gute Zusammenarbeit mit dem Fanrat. Man ist zwar nicht in Allem einer Meinung, hat aber dasselbe Ziel – Erfolg. Der Fanrat setzt sich sehr für die Belange der Zuschauer ein und die gemeinsame Arbeit ist hervorragend.
Dann stand das Thema auf dem Programm, dass alle brennend interessiert – Bietigheim und die DEL. Bis zum 15.02.2017 muss eine Bürgschaft in Höhe von 100.000 EUR hinterlegt werden, um am Lizenzierungsprozess der DEL teilnehmen zu können. Voraussetzung ist, dass ein Club aus der Eliteliga nicht mehr an der kommenden Saison teilnehmen will oder kann. Auf die Frage von Volker Schoch welche Erwartungen die Fans an die GmbH haben, gab der Großteil an, dass die 100.000 EUR gelegt werden sollen. Auch von Seiten der Geschäftsführung und des Aufsichtsrats gibt es dahingehend positive Signale. Die GmbH wird den Auftrag annehmen und die Hinterlegung der Bürgschaft prüfen, jedoch gilt nach wie vor „Vernunft vor Euphorie“. Denn fällt man durch die Lizensierung, da man die Voraussetzungen nicht erfüllt, ist das Geld weg. Sollten mehrere Clubs diesen Betrag hinterlegen, würde der Standort „hoch gehen“, der am Saisonende sportlich am besten abgeschnitten hat. Zudem werden die Steelers die Bürgschaft von 816.000 EUR hinterlegen und einer von hoffentlich sechs Clubs sein, die dazu beitragen werden, den sportlichen Auf- und Abstieg wieder miteinzuführen. Denn das primäre Ziel ist es weiterhin, sportlich aufzusteigen. In der DEL 2 wird es sonst auf lange Sicht gesehen schwer neue Sponsoren zu generieren. Ein Wachstum wäre nur schwer möglich.
In diesem Zuge teilte er mit, dass der Gesamtetat bereits gedeckt sei und man, wie in den beiden vergangenen Jahren, keine Lücken durch zusätzliches Geld schließen musste.
Volker Schoch erläuterte weiter, dass bei einer Teilnahme in der DEL das Budget um ca. 30% erhöht werden muss. Momentan würden ca. 250.000 EUR bis 300.000 EUR fehlen um die DEL zu stemmen. Hier richtete sich der Ochsenbacher erneut an die Fans und wollte wissen, inwieweit sich diese auch finanziell an dem „Projekt DEL“ beteiligen würden. Angedacht ist es eine Art Fonds aufzulegen, in den die Fans beispielsweise ihre Dauerkarte für die nächste Saison vorfinanzieren können. Ähnliche Projekte gab es in dieser Saison bereits in Bad Nauheim und in Rosenheim, wie Harald Bosch anmerkte. Gemeinsam mit seinem Fanrat-Kollegen Dr. Sven Appel hatten sie schon vor längerer Zeit die Idee etwas in dieser Richtung anzubringen, um so dem Club zu helfen. Sollten sich hier genügend Menschen finden, die in den Fonds einzahlen, hätte auch Volker Schoch bessere Argumente bei Verhandlungen mit der Kommune oder mit Sponsoren. Man sieht, dass die Bietigheimer DEL-Eishockey wollen und eine Solidargemeinschaft bilden! Weiter hätte man einen Betrag X fest nachzuweisen, wenn es zu einer Lizensierung bereits im Sommer kommen sollte. Diese Idee fand guten Anklang bei den Anwesenden und gemeinsam mit einem Steuerberater und einem Rechtsanwalt werden sich Dr. Sven Appel, Harald Bosch und Volker Schoch mit dieser Idee näher befassen. Weitere Informationen hierzu werden dann zu gegebener Zeit folgen. Es war schön zu sehen, dass die Fans wirklich aktiv helfen wollen und reges Engagement zeigen.
Sollten die Steelers in die DEL kommen, muss man auch die Preispolitik bei Heimspielen überdenken. Hier gab Volker Schoch an, dass die Dauerkartenpreise für diejenigen die sich an dem Fonds beteiligen, um maximal um 10% angehoben werden. Über Einzelheiten kann man jedoch erst sprechen, wenn es soweit ist. Für diese moderate Erhöhung erntete der Geschäftsführer viel Applaus.
Für die aktuelle Saison wird es in den Viertelfinalspielen der Playoffs keine Preiserhöhung auf die Tageskarten geben. Ob es eine in den Halbfinalspielen oder im Finale geben wird, ließ er offen.
In diesem Jahr wird das Fanfest, gleichzeitig die Saisonabschlussfeier, komplett vom SC Bietigheim-Bissingen veranstaltet. Die kompletten Erlöse daraus werden der Jugend des SCB zur Verfügung gestellt. Auch dies wurde positiv vernommen. Das Fest findet am 29.04. statt und damit einen Tag vor dem Spiel der deutschen Nationalmannschaft in der EgeTrans Arena gegen Lettland. Es ist angedacht, dass die Nationalmannschaft am Fanfest eine Autogrammstunde geben wird. In der Drittelpause der Partie gegen die Letten, soll es weiter ein Einlagespiel der Jugend geben.
Vor der abschließenden Fragerunde kam Volker Schoch noch auf die Kooperationspartner zu sprechen. Die Zusammenarbeit mit Sonthofen in der Oberliga Süd klappt hervorragend und Michael Fink und Mike Weigandt bekommen dort viel Eiszeit und können sich entwickeln. Sie werden bis auf weiteres auch im Allgäu bleiben. In der Meisterrunde der Oberliga spielen die „Bulls“ auch aufgrund unserer Jungs eine tolle Rolle. Die Zusammenarbeit mit den Iserlohn Roosters lief bisher gut, sie hat jedoch bisher nicht ganz die Erwartungen erfüllt die man hatte. Aufgrund der Verletztenmisere im Sauerland und anderer Begleitumstände die den Kader des DEL-Ligisten dezimierten, kam eine wirkliche Kooperation nicht zustande. Denis Sheviryn wirde es nicht schaffen die 20 Spiele in Bietigheim zu machen um für die Playoffs spielberechtigt zu sein. Bei Marcel Kahle wird es eng - ihm fehlen noch neun Spiele. Bei noch 12 ausstehenden Partien muss man schauen ob es klappen wird. Hier muss man sich Gedanken machen, ob die Kooperation noch Sinn macht.
Dann war es Zeit für die Fragen aus dem Publikum. Die erste richtete sich nach den Sponsoren. Wie würden sich diese bei einem möglichen Einstieg in die DEL verhalten? Als Antwort kam, dass viele sich bereit erklärt haben ihre Zuwendungen aufzustocken. Bei zwei Großsponsoren kämen um die 150.000 EUR zusätzlich oben drauf. Alle der bisherigen Partner, unabhängig vom Budget der Unterstützung wären auch weiter mit an Bord wenn es eine Etage nach oben gehen würde. Hier soll die langjährige Verbundenheit und Unterstützung in den Vordergrund gestellt werden. An dieser Stelle bedankte sich der Geschäftsführer bei allen anwesenden Vertretern der Partner aufs herzlichste.
Die nächste Frage richtete sich an die Informationspolitik und dem Stand von Markus Gleich, da er nicht mehr in den Berichten erwähnt wird. Hier entgegnete Herr Schoch, dass es auf der einen Seite Leute gibt, die sich „beschweren“ dass er weiter erwähnt wird obwohl jeder weiß, dass er nicht dabei ist und auf der anderen Seite dann die Leute, die ihn weiter erwähnt haben möchten. Zu Markus meinte er weiter, dass er diese Saison definitiv nicht mehr zurückkommen wird. In Zukunft ist es wichtig, dass er wieder ein „normales“ Leben führen kann. Er muss erst wieder gesundwerden um an Eishockey zu denken. Aber die Hoffnung besteht, wie man auch am Beispiel Justin Kelly jetzt sehen kann. Hier ergriff auch Harald Bosch das Mikrophon und lobte die Informationspolitik der Steelers insbesondere der Berichte auf der Homepage und auf Facebook und bedankte sich hierfür bei Pressesprecher Patrick Jonza. Weiter meinte er, dass auch nicht alles veröffentlicht werden kann, da man sich beispielsweise bei Spielerverpflichtungen auch an Absprachen halten muss. Volker Schoch pflichtete ihm bei und meinte, dass wir alles veröffentlichen was sinnvoll ist und zu dem Zeitpunkt, an dem auch alles sicher ist.
Die nächste Frage richtete sich nach der Regelung der U23-Spieler, ob es da Änderungen geben wird? Volker Schoch sagte dazu, dass es eine geben soll, in welcher Form ist noch nicht bekannt. Er verwies auf das Interview mit DEL 2 Geschäftsführer René Rudorisch vom letzten Freitag. Es wird aber so sein, dass die sehr guten jungen Deutschen meist in der DEL oder bei den Spitzenclubs der DEL 2 zu finden sein würden. Eine Änderung soll aber in Kürze veröffentlicht werden. Er verwies auf den Satz von Patrick Jonza beim Interview mit Herrn Rudorisch, der sagte, dass sich am Ende Qualität durchsetzen wird, egal welchen Alters.
Dann kam die Frage zu den Sprade.TV Übertragungen. Ob es da qualitative Änderungen geben wird? In Planung sind diese. Man muss jedoch einen Platz in der Arena finden, wo die technischen Mittel angebracht werden könnten. Es ist schwer in der Arena die Kamerasignale an einen Ort zu bündeln, um eine Übertragung mit bspw. mehreren Kameras durchzuführen. Man erhofft sich im Zuge des Länderspiels, dass die technischen Voraussetzungen hierfür optimiert werden und auch die Steelers davon in Zukunft profitieren werden. Bietigheim bietet bestes Eishockey, da soll es auch die bestmöglichsten Übertragungen geben. Zudem lobte er das Kommentatoren-Team bestehend aus Sebastian Marjan, Bernd Mast und Patrick Jonza, als „das Beste der Liga“....
Eine weitere Frage richtete sich an einen Sponsor und zwar der Brauerei Bitburger, die sich aus dem Fußball zurückzieht. Ob da was frei für Eishockey und im Besonderen für die Steelers wird? Volker Schoch meinte hierzu, dass Bitburger bereits ein großer und starker Partner ist. Sicherlich kann man über alles reden wenn die DEL Thema ist. Er gab aber auch zu bedenken, dass Bitburger bereits bei den Mannheimer Adlern mit im Boot ist.
Dann wurde nach dem Bus Shuttle-Service gefragt, den es zu besonderen Spiel gab. Hier ist es so, dass dieser Service einfach sehr teuer ist. Auch hier wird es wieder interessant, wenn man eine Liga höher spielt.
Abschließend wurde gefragt, ob es in den Playoffs wieder so sein wird, dass nach Fouls wieder Videos eingeschickt werden? Herr Schoch gab bekannt, dass sich die Clubs das sehr gut überlegen müssen, da es 5.000 EUR kostet ein vermeintliches Fouel nochmal begutachten zu lassen. Kommt es im Nachhinein zu keiner Strafe, ist das Geld weg. Wird der Spieler bestraft, bekommt man es wieder. Vielen ist das Risiko da zu hoch.
Nachdem alle Fragen beantwortet wurden sind, verabschiedete sich Volker Schoch und bedankte sich beim Förderverein für die Bereitstellung der Örtlichkeit sowie dem Catering! Festzuhalten ist, dass die Stimmung beim Fantalk sehr positiv war und man sich auf die kommenden Spiele und die Playoffs freut. Auch auf die kommenden Spielzeiten - dann hoffentlich bald in der DEL.
Vielen Dank an alle die anwesend waren - wir sehen uns am Sonntag!
01.02.2017 09:29 von Patrick Jonza
Quelle:
www.steelers.de