„Ich denke, dass es ein 3:2 oder 4:2 für uns gibt“
Ernst Rupp
Eishockey - Ernst Rupp (Foto: Dirks) ist Mister Eishockey in Heilbronn. Ohne den in der Krise zurückgekehrten Manager hätten die Falken nach dem Kollaps am Ende der Saison 2003/04 wohl kaum das Comeback in der 2. Bundesliga geschafft. Andreas Öhlschläger hat sich vor dem Prestigeduell gegen die Steelers mit Rupp unterhalten.
Herr Rupp, Ihr wievieltes Derby ist das eigentlich?
Ernst Rupp: Mein wievieltes? Ich weiß es nicht. Wissen Sie es?
Nein, nicht wirklich. Aber vielleicht können Sie ja sagen, ob es ein ganz bestimmtes Derby gibt, an das Sie sich besonders gerne erinnern?
Rupp: Für mich ist jedes Spiel gegen die Steelers ein besonderes Spiel. Es war immer interessant – und wenn der Bessere gewinnt, dann habe ich auch kein Problem damit, wenn das nicht wir sein sollten.
Bereiten Sie mit diesen Worten eine mögliche Pleite am Freitag vor?
Rupp: Nein. Ich denke nämlich, dass wir gewinnen werden.
Ihr Ergebnistipp?
Rupp: Ich denke, dass es ein 3:2 für uns wird, vielleicht auch ein 4:2. Irgendwas in diesem Dreh.
Sie als Geschäftsführer der Falken-GmbH sind auf jeden Fall ein Gewinner. Ein volles Stadion bedeutet eine volle Kasse.
Rupp: Ganz klar: Finanziell braucht man solche Spiele. Viele Gegner in der 2. Liga kommen von weit her und bringen kaum Fans mit. Dann spielst du vor 1200 oder 1500 Zuschauern.
Die Falken sind vor der Saison von vielen Experten zu den Top-Teams gerechnet worden. Der Tabellenplatz drückt das nicht aus.
Rupp: Moment! Da muss man schon auch sehen, dass wir durch die vielen Verletzungen ein kleines bisschen gebeutelt worden sind.
Und nun kommt der bislang überragende Liga-Spitzenreiter.
Rupp: Das hat nichts zu sagen. Wenn bei uns jeder optimal sein Leistungsvermögen abruft, dann können die Steelers 20 Mal ungeschlagen kommen, dann haben wir immer die Möglichkeit, gegen sie zu gewinnen. So stark sind wir schon, auch wenn gerade in der Abwehr junge Spieler in der zweiten und dritten Reihe Verantwortung übernehmen müssen.
Bei den Steelers hat Torwart Sinisa Martinovic bisher prima Kritiken bekommen. Er war einst als zweiter Mann bei den Falken. War er nie ein Thema als Nummer eins?
Rupp: Ich hatte immer mal wieder losen Kontakt zu ihm. Man kennt sich ja. Er ist ein ruhiger, guter Torwart. Wenn er an einem Vertrag in Heilbronn interessiert gewesen wäre, hätte ich damit keine Probleme gehabt.
Haben Sie eigentlich schon Ihren Trainer abgemahnt? Rico Rossi hatte zuletzt in Ravensburg einen ziemlich aus dem Ruder gelaufenen Disput mit dem Schiedsrichter.
Rupp: Ja, da ist er ein bisschen zu hitzig gewesen, weil der Schiedsrichter nicht gleich Sprechstunde hatte, als er ihm seine Meinung sagen wollte. Rico hat da überreagiert. Man muss es akzeptieren, wenn der Schiri sagt: Jetzt nicht. Er ist dann ein bisschen laut geworden, da wird er wohl irgendwann Post vom Verband bekommen.
Rossi und die Kabinentüre
„Ich bin halt so ein Typ“, sagt Rico Rossi. So ein Typ, der italienisches Blut in den Adern hat. Der auch mal explodiert, wenn er sich ärgert. Bei der 3:5-Niederlage in Ravensburg ist das passiert. Zwei Schiedsrichterentscheidungen in der Schlussphase fand der Heilbronner Trainer falsch. Als der Unparteiische ihm die Kabinentüre vor der Nase zu machte, schlug Rossi dagegen. Oder trat er gegen die Türe? „Ach, das ist kein großes Ding“, sagt der Coach. „Da ist kein Schaden entstanden.“ Es sei aber einfach ärgerlich, „wenn solche Dinge passieren, die zu einer Niederlage führen“. Prinzipiell weiß auch Rico Rossi: „Wenn das Spiel vorbei ist, gibt es nichts mehr zu ändern.“
Info: Das Prestigeduell der Heilbronner Falken gegen die Steelers aus Bietigheim findet am Freitagabend, 18.30 Uhr, in der Heilbronner Lavatec-Arena statt.
Quelle: www.heilbronnerstimme.de