Falken bleiben Derby-Könige
Von Marco Scheinhof
Marco Schütz und seine Heilbronner Falken zeigten beim Spitzenreiter eine überzeugende Leistung. Letztlich besiegten sie Justin Kelly und seine Bietigheim Steelers mit 6:3.Foto: Andreas Veigel
Eishockey - Rico Rossi und Ernst Rupp dürften sich auf der Spielerbank mehrmals gegenseitig in den Arm gekniffen haben. Sind das wirklich ihre Heilbronner Falken oder ist das alles nur ein schöner Traum? Mit den vergangenen Auswärtsauftritten hatte die Leistung im Derby am Freitagabend bei den Bietigheim Steelers wenig zu tun. 60 Minuten lang zeigten die Heilbronner vor 3250 Zuschauern einen engagierten Auftritt, der letztlich mit einem 6:3 (2:1,1:2,3:0)-Erfolg belohnt wurde. Nach dem 3:2-Erfolg im ersten Derby dieser Zweitliga-Saison haben die Falken nun auch das zweite Duell gegen den Lokalrivalen gewonnen.
Rico Rossi wollte gerade von seinen vermeintlichen Topspielern wie Derek Edwardson, Luigi Calce oder Ian MacNeil eine starke Leistung sehen. „Sie sind nicht in Heilbronn, um sich nur einen Kaffee bei Starbucks zu holen, sie müssen für uns Spiele gewinnen“, hatte der Falken-Coach vor der Partie gefordert. Der Einsatz stimmte bei allen, manche neigten aber zur Übertreibung. So holten sich die Falken-Spieler regelmäßig ausgerechnet dann eine Strafzeit ab, wenn schon ein Akteur der Gastgeber draußen saß. Der Vorteil einer Überzahl war dadurch schnell wieder dahin.
Schnelle Antwort
Neben einer veränderten Aufwärmphase hatte Rossi am Freitagabend auch überraschende Sturmreihen zu bieten. So ließ er Jörg Filobok neben Jean-Francois Caudron und Luigi Calce stürmen. Die Tore erzielten zunächst jedoch andere. In der 14. Minute war Tobias Samendinger nach einem Alleingang über die rechte Seite zum 0:1 erfolgreich. Die Antwort des Spitzenreiters folgte rasch. Nur wenige Augenblicke später drückte Dan Heilman einen Abpraller über die Linie (15.). Beinahe hätte der starke Falken-Torwart Danny aus den Birken auch diesen Puck noch abgewehrt. So aber durften die Heimfans erstmals jubeln. In der 17. Minute aber waren wieder die zahlreichen Gästefans an der Reihe. In Überzahl zog André Schietzold von der blauen Linie ab, der Puck fand irgendwie an Steelers-Torwart Sinisa Martinovic vorbei den Weg ins Tor zum 2:1 (17.) für die Falken.
Den zweiten Abschnitt begannen die Gastgeber mit deutlich mehr Elan. Das zeigte sich schon nach wenigen Minuten an der Schussstatistik. War sie nach 20 Minuten noch mit je zehn Schüssen auf jeder Seite ausgeglichen, lagen die Steelers nach acht Minuten im zweiten Abschnitt mit 22:11 Schüssen vorne. Das schlug sich auch im Ergebnis nieder. In der 28. Minute gelang Brent Walton das 2:2. Doch die Falken behaupteten sich weiterhin eindrucksvoll und legten zum dritten Mal einen Führungstreffer vor. Nach einem Abpraller von der Band schob Luigi Calce den Puck ins leere Tor (31.).
Nicht geschockt
Doch auch dieses 2:3 schockte die Steelers nichts. Sie setzten Vehemenz und Schusskraft dagegen. Mit Erfolg. In der 34. Minute markierte Dominik Hammer das 3:3. Auch die dritte Führung der Gäste hatte nur kurze Zeit Bestand. Zu Beginn des dritten Abschnitts sahen sich die Heilbronner mehr und mehr in die Defensive gedrängt. Der Druck des Spitzenreiters wurde immer stärker. Das nächste Tor fiel jedoch auf der anderen Seite. Aaron Power traf zum 4:3 (53.) - das reichte diesmal. Erst recht, als Samendinger noch das 5:3 (56.) und Caudron das 6:3 (60.) folgen ließen.
Quelle: http://www.stimme.de