Kleinigkeiten sind wichtigVon Marco Scheinhof
Im ersten Derby in dieser Saison behielten Frank Petrozza (links) und seine Heilbronner Falken die Oberhand. Heute Abend wird es schwerer.Foto: Andreas Veigel
Eishockey - Es sind viele Fragen, die Rico Rossi gerade durch den Kopf schwirren. Vor allem beschäftigt den Trainer der Heilbronner Falken die Auswärtsschwäche seiner Spieler. Von acht Begegnungen auf fremdem Eis haben sie sieben verloren. Nur in Crimmitschau gab es einen Sieg. Vor dem heutigen Zweitliga-Derby bei den Bietigheim Steelers (20 Uhr, Eis-Arena im Ellental) sind das keine guten Voraussetzungen.
Rico Rossi arbeitet an der Beseitigung der Auswärtskrise. „Ich suche die Antworten hinter den Ergebnissen“, erklärt er. Sprich, ob schon in der Vorbereitung oder im Warmlaufen vor einer Partie etwas schief läuft. „Wir müssen uns wieder auf die Kleinigkeiten konzentrieren“, sagt der Falken-Coach. In der vergangenen Saison hatte er seine Spieler vor einer Partie in Ravensburg nicht auf der Eisfläche, sondern vor der Halle aufwärmen lassen. Damals mit Erfolg. „So etwas kann man aber nur einmal machen“, sagt Rossi. So belässt er es vor dem Auftritt beim Tabellenführer bei kleinen Änderungen.
„Wir werden etwas früher anreisen und diesmal das Aufwärmen, bevor es aufs Eis geht, gemeinsam machen“, sagt Rossi. Üblicherweise hat jeder Spieler seine eigene Methode, sich vorzubereiten. Manche spielen Fußball, andere trinken nur Kaffee. „Diesmal werde ich das in die Hand nehmen“, sagt Rossi. Dadurch soll nicht nur ein Gemeinschaftsgefühl entstehen, sondern es soll auch der Konzentrationsfähigkeit dienen.
Nicht unmöglichOhne volle Konzentration werden die Falken heute Abend nicht erfolgreich sein. „Bietigheim steht zu Recht da oben. Die Liga ist eigentlich eng zusammen, nur die Steelers sind weit entfernt“, lobt Rossi den Derbygegner. Dennoch: „Die Aufgabe ist zwar sehr schwer, aber nicht unmöglich“, so der Falken-Trainer weiter. Das erste Derby in dieser Saison hatten die Falken mit 3:2 gewonnen. Allerdings war das ein Heimspiel.
Gerade von den Topspielern wie Luigi Calce (hinten) und Jean-Francois Caudron muss deutlich mehr kommen. Vor allem beim Derby in Bietigheim.Foto: Andreas Veigel
Gerade seine Topspieler nimmt Rossi nun in die Pflicht. „Ich erwarte mir eine klare Steigerung“, sagt er. Noch hat er auch mit den Sorgenkinder wie Scott Mifsud oder Ian MacNeil Geduld. Er sagt aber auch: „Wenn ein guter Spieler auf dem Markt ist und wir bei unseren Spielern merken, dass wir reagieren müssen, werden wir das tun.“ Noch sei sein Team aber von einer Paniksituation weit entfernt, „auch wenn wir heute verlieren sollten“.
Zumindest personell sind die Voraussetzungen am Freitagabend günstig. André Schietzold wird aus Düsseldorf zu den Falken stoßen, zudem sind die zuletzt verletzten Marco Schütz, Axel Hackert und Heiko Vogler wieder einsatzfähig. Im Tor steht Danny aus den Birken. Stammtorwart Marek Mastic wird wegen seiner Adduktorenverletzung noch drei Wochen fehlen.
Trainerwechsel
Ganz im Schatten des Derbys steht die Heimpartie am Sonntag (18.30 Uhr, Lavatec-Arena) gegen Crimmitschau. Der Tabellenletzte kam bislang nicht recht in Schwung und hat mit einem Trainerwechsel auf die Talfahrt reagiert. Seit Montagabend hat Wayne Hynes das Sagen, der Vertrag mit Vorgänger Doug Irwin wurde aufgelöst. Immerhin reichte es am Dienstagabend zu einem 2:1-Erfolg gegen die EVR Tower Stars.
Unterdessen ist bekannt, dass Christopher Fischer einen neuen Verein für die kommende Saison gefunden hat. Der EHC Wolfsburg hat sich den Verteidiger vom DEL-Ligakonkurrenten und Heilbronner Kooperationspartner Adler Mannheim geangelt. Fischer, der ab und an dank einer Förderlizenz auch für die Falken aufläuft, unterschrieb einen Zweijahresvertrag.
Quelle:
http://www.stimmeonline.de