Am heutigen Abend hatte das lange Warten auf den Start der Finalserie in der DEL2 ein Ende. Vieles war im Vorfeld der Serie Bietigheim Steelers gegen Kassel Huskies zu lesen, Verletzungssorgen, Playoff-Tormaschinen, Quoten der Specialteams usw., alles Schall und Rauch, alles Schnee von gestern. Nun galt es einen wichtigen Schritt auf dem Weg zum Titel zu machen. Beide Teams waren in ihren vorangegangenen Playoff-Serien tonangebend, wer sollte es heute schaffen dem Spiel seinen Stempel aufzudrücken?
Mit Dominic Auger und Freddy Cabana im Kader begannen die Steelers das erste Drittel in der mit 4.517 Zuschauern ausverkauften EgeTrans Arena. Prächtige Stimmung herrschte auf den Rängen und beide Fanlager von Beginn an mit phantastischer Unterstützung ihrer Teams. Ging das Eröffnungsbully noch an die Gäste, waren es die Hausherren die die ersten Akzente im Drittel der Schlittenhunde setzen konnten. Bastian Steingroß Blueliner wurde dabei von einem Huskie geblockt, im Anschluss scheiterte sowohl P.J. Fenton als auch Max Prommersberger an Markus Keller. Aber auch die Gäste zeigten, nach diesen ersten Möglichkeiten der Steelers, dass sie sich hier keinesfalls verstecken wollten. Allen voran der Goldhelm der Huskies, Jamie MacQueen, der Silo Martinovic mehrfach prüfte. Ein spannendes und kampfbetontes Spiel entwickelte sich. Nach sechs Minuten versuchte P.J. Fenton vor Keller abzufälschen, fand aber im Goalie der Gäste seinen Meister bei dieser Aktion. Nach gut acht Minuten ein schneller Konter der Gäste bei dem Silo Martinovic gegen Jens Meilleur erfolgreich abwehren konnte. Kurz darauf folgte das erste Powerplay des Spiels. Braden Pimm wurde wegen unkorrekten Körperangriffs in die Kühlbox geschickt. Die folgenden zwei Minuten numerischer Überzahl konnte der amtierende Meister nicht für sein gewohnt druckvolles Powerplay nutzen und es blieb beim 0:0. Auch die Hessen bekamen danach die Möglichkeit in Überzahl. Max Prommersberger bekam die Strafzeit wegen Spielverzögerung als er die Scheibe über die Plexiglasumrandung spielte. Aber auch bei den Huskies lief das erste Überzahlspiel nicht rund und die Steelers konnten Scheibe und Gegner gut vom eigenen Kasten fern halten. MacQueen scheiterte dann in der vorletzten Spielminute in aussichtsreicher Position erneut an Martinovic. Schrecksekunde für die Steelers dann in den letzten Sekunden des Drittels. P.J. Fenton blieb nach einem Check gegen die Bande hinter der Grundlinie im Huskiedrittel liegen. Die Betreuer kamen aufs Eis. Doch zum Glück für die Hausherren konnte P.J. Fenton nach kurzer Pause weiter machen. Eine Strafe für diese harte Aktion gab es trotz der Proteste nicht. Kurz darauf ging es mit dem torlosen Spielstand zum ersten Pausentee.
Den Mittelabschnitt begannen beide Teams mit je einem guten Abschluss innerhalb der ersten 60 Sekunden. Little zog die Scheibe knapp am Pfosten vorbei, auf Seiten der Steelers war Marcus Sommerfeld gegen Jens Keller erneut nur zweiter Sieger. Powerhockey der Extraklasse sollte folgen. Beide Mannschaften mit dem absoluten Willen den ersten Treffer des Abends zu erzielen, doch auch zwei Torhüter die Meister ihres Fachs waren. In der 24. Spielminute dann Strafe gegen die Gastgeber. Ein Halten wurde Shawn Weller zur Last gelegt. Die Schlittenhunde mit gutem Passspiel im Drittel der Steelers, spielten Adriano Carciola auf links außen frei, der den schönen Diagonalpass von Jamie MacQueen zur Führung einschieben konnte. Silo Martinovic ohne Chance bei diesem Treffer. Auch die Steelers durften sich kurz darauf erneut im Powerplay versuchen. Carter Proft saß ebenfalls wegen Haltens in der Kühlbox. Justin Kelly gewann das Bully, die Scheibe kam zurück an die blaue Linie, ein schöner Diagonalpass nach links folgte und Jason Pinizzotto nagelte die Scheibe an bzw. unter die Latte. Tor, oder doch nur ein Abpraller? Heftige Proteste der Huskies auf den zuerst angezeigten Treffer beim Schiedsrichtergespann, welches dann nach kurzer Beratung dem Lattentreffer die Anerkennung verweigerte. Pech für den amtierenden Meister! Im weiteren Verlauf des Powerplays hieß die Endstation bei allen Versuchen Markus Keller. Als sich kurz darauf die Strafbanktür für zwei Schlittenhunde fast gleichzeitig öffnete, hatten die Schwaben über eine Minute doppelte Überzahl. Doch anstelle des Ausgleichs hatte Mike Little bei einem Break den Shorthander auf der Kelle. Martinovic hielt seine Farben jedoch mit einer tollen Parade im Spiel. Nach einer Strafe gegen Justin Kelly war die Chance in doppelter numerischer Überzahl kurz darauf vertan. Die Steelers hielten den Druck hoch, doch Markus Keller war weiterhin nicht zu bezwingen. So wurden mit der glücklichen Führung für die Gäste die Seiten erneut gewechselt.
Der Schlussabschnitt bescherte den Zuschauern dann ein wahres Offensivfeuerwerk der Steelers. Die Gäste mit vereinzelten Kontern immer wieder gefährlich, aber das Heft des Handelns hatten die Hausherren fest in der Hand. Kassel kämpfte verbissen aber spätestens Markus Keller verdarb den Ellentälern den längst verdienten Erfolg. Er war am heutigen Abend unüberwindbar. So vergingen noch zwei weitere Überzahlspiele der Steelers, aber egal was die Mannen von Coach Kevin Gaudet auch versuchten, Keller hatte auf alles eine Antwort parat. Knapp zwei Minuten vor dem Ende nahm Kevin Gaudet eine Auszeit um seinen Mannen nochmals letzte Anweisungen zu geben. Silo Martinovic kehrte danach nicht mehr aufs Eis zurück. Aber auch diese letzte Druckphase mit dem sechsten Feldspieler auf dem Eis überstanden die Hessen schadlos und entführten mit dem knappen und vor allem glücklichen Sieg das Heimrecht nach Kassel.
Die Steelers haben am Sonntag in Kassel die Chance sich dieses zurück zu holen. Spielbeginn in der Eissporthalle am Auestadion ist um 17.00 Uhr
Bericht: Bernd Mast
Quelle: www.steelers.de
