Trotz zweier Tore von PJ Fenton reichte es nicht zum Sieg
Am gestrigen Dienstagabend stand die dritte Begegnung der Finalserie zwischen den Bietigheim Steelers und den Kassel Huskies auf dem Programm. Die Vorzeichen waren klar, denn der amtierende Meister benötigte dringend einen Sieg um sich in der Serie zurückzumelden. Die Hessen könnten sich dagegen mit dem zweiten Auswärtssieg vier Matchpucks sichern. Bei den Steelers fehlte weiter Justin Kelly, Freddy Cabana musste sich ebenfalls verletzt abmelden. Dagegen feierte David Wrigley nach fünfwöchiger Verletzungspause sein Comeback.
Die Schwaben fanden schwer ins Spiel und mussten bereits nach 85 Sekunden den ersten Gegentreffer schlucken – und was für einen! Carter Proft spielte die Scheibe hoch über die Umrandung hinter dem Tor von Silo Martinovic, der die Scheibe eigentlich hinter dem Kasten stoppen wollte. Der Puck prallte unglücklich von der Bande zu Adriano Carciola, der Michael Christ bediente und dieser keine Mühe hatte zur frühen Führung einzuschießen. Ein wahrlich kurioser Treffer. Das Team von Kevin Gaudet zeigte sich jedoch unbeeindruckt und spielte mutig nach vorne. In der vierten Minute dann das erste Powerplay für die Hausherren, was in der bisherigen Serie noch nicht richtig funktionierte. Doch diesmal gelang der Treffer. David Wrigley fand den im Slot positionierten PJ Fenton und dieser schob die Scheibe unter Markus Keller zum Ausgleich ins Netz. Kurz darauf galt es bei eigener Unterzahl, Jason Pinizzotto saß wegen Hakens in der Kühlbox, die Huskies vom Tor fernzuhalten, was auch gut gelang. Zur Mitte des ersten Drittels die Steelers die tonangebende Mannschaft mit hochkarätigen Chancen, doch entweder warf sich ein Schlittenhund in den Schuss oder man scheiterte am erneut überragenden Markus Keller. Die Hessen sorgten mit Entlastungsangriffen für Gefahr vor Silo Martinovic, der Markus Keller in nichts nachstand und ebenfalls wieder in Topform war. Trotz guter Möglichkeiten für die Hausherren ging es mit dem 1:1 in die erste Pause.
Auch der zweite Abschnitt begann mit einem Paukenschlag. Vor dem Gehäuse der Schwaben jede Menge Verkehr. Der quirlige Jean-Michel Daoust behielt die Übersicht und schoss die freiliegende Scheibe zur erneuten Führung in die Maschen. Gespielt waren gerade einmal 59 Sekunden. Diesmal dauerte es ein wenig länger bis die Bietigheimer den erneuten Rückstand vor den 3.931 Zuschauern verdaute. Doch in der 27. Minute brachte wieder ein Powerplay die Fans in Grün-Weiß-Blau zum Jubeln. Bastian Steingroß schoss von der blauen Linie Richtung Tor, PJ Fenton stand goldrichtig und fälschte die Scheibe zum 2:2-Ausgleich ab. Sein zweiter Treffer am gestrigen Abend. Es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe mit Möglichkeiten für beide Teams, doch wie in den Spielen zuvor zeigten beide Goalies eine super Leistung. Die größte Chance erstmals in dieser Serie in Führung zu gehen bot sich den Stählernen ab der 32. Minute. Erst musste Alexander Heinrich in die Kühlbox und nur 66 Sekunden später schickten die Referees Rainer Kottsdörfer und Michael Klein den Kasseler Jean-Michel Daoust wegen eines Fouls an Adam Borzecki vorzeitig zum Duschen. Eine knappe Minute Fünf gegen Drei und im Anschluss vier Minuten mit einem Mann mehr, ließen die Steelers trotz zahlreicher Möglichkeiten ungenutzt. So blieb es beim 2:2 nach 40 Minuten.
Die Gäste kamen zum Schlussabschnitt besser aus der Kabine und Silo Martinovic rückte in den Mittelpunkt des Geschehens und musste das ein oder andere Mal in höchster Not retten. Kevin Gaudet reagierte mit einer Auszeit auf die Druckphase der Huskies. Der amtierende Meister hörte seinem Trainer gut zu, denn fortan lief es besser und man schnupperte an der Führung. In der 53.Minute dann nochmal eine heikle Situation als Doppeltorschütze PJ Fenton wegen Stockschlags zwei Minute zuschauen musste. Dies konnte jedoch mit vereinten Kräften überstanden werden. In der zerfahrenen Schlussphase waren beide Team bedacht keine Fehler mehr zu machen, denn jeder könnte der letzte sein. In den Schlusssekunden dann die Steelers nochmals mit den besseren Chancen doch die Scheibe wollte einfach nicht ins Tor – es war wie verhext! So ging es wie bereits am Sonntag in die Overtime.
Diese startete mit Vier gegen Vier da Sören Sturm und Shawn Weller kurz vor Ablauf der regulären Spielzeit noch eine kleine Meinungsverschiedenheit hatten. Das Momentum in der Verlängerung wechselte sich regelrecht ab. Erst Druck der Schwaben, dann der Hessen und wieder waren die Bietigheimer an der Reihe. Doch wie schon in den Spielen zuvor, das Tor von Markus Keller wie zugenagelt! Und so kam es wie es kommen musste. Bei einem Konter bediente Manuel Klinge den mitgelaufenen Topscorer der Gäste Jamie MacQueen mustergültig und von seiner Kelle prallte der Puck zum vielumjubelten Siegtreffer ins Tor.
Die Huskies führen die Serie nun mit 3:0 an und haben am Freitag die Möglichkeit die Meisterschaft perfekt zu machen. Doch wie heisst es so schön: Der vierte Sieg ist der schwerste und es ist erst vorbei, wenn die dicke Lady nicht mehr singt! Jetzt gilt es nochmals die Kräfte zu bündeln und das Wunder von Kassel Wirklichkeit werden lassen!
STEELERS GEBEN NIEMALS AUF!
20.04.2016 00:41 von Patrick Jonza
Quelle: www.steelers.de
