Der 45. Spieltag führte die Jungs unserer Trainer Kevin Gaudet und Marc St. Jean nach Sachsen zu den Eispiraten aus Crimmitschau. Auf dem Papier eine klare Angelegenheit, wenn der souveräne Tabellenführer beim 12. der DEL 2 antritt. Was jedoch auf dem Eis passiert, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Ohne die weiter verletzt fehlenden Adam Borzecki, Justin Kelly und Bastian Steingroß, dafür aber wieder mit Marcel Kahle, erwischten die Schwaben einen Traumstart. Bereits nach 139 Sekunden führte man durch Tore von Freddy Cabana und Matt McKnight mit 2:0 und die Stimmung bei den ca. 20 mitgereisten Steelersfans war bombastisch. Die Eispiraten völlig von der Rolle. Mit zunehmender Spieldauer fingen sich die Hausherren wieder und nahmen ebenfalls am Spiel teil – und das in der 6. Spielminute sogar erfolgreich. Matthias Forster erzielte den zu diesem Zeitpunkt überraschenden Anschlusstreffer. Kurz darauf schickte Hauptschiedsrichter Stefan Klau Marcus Sommerfeld wegen Hakens in die Kühlbox. Die Unterzahl überstand man schadlos und hatte im Anschluss selber die Chance bei einem Mann mehr zum Erfolg zu kommen. Aber den Steelers erging es wie den Eispiraten, ein Tor wollte nicht gelingen.
Gegen Ende des ersten Abschnitts waren die Sachsen endgültig im Spiel angekommen und gestalteten dieses ausgeglichen. 31 Sekunden vor der ersten Pausensirene erwischte es Robin Just wegen Haltens für 2 Minuten. Die Sachsen mit viel Druck auf das Tor von Silo Martinovic. Markus Gleich wusste sich nur mit einem Foul zu helfen und kassierte mit der Schlusssirene ebenfalls 2 Minuten.
So begann der zweite Abschnitt für Bietigheim in doppelter Unterzahl. Es dauerte auch lediglich 18 Sekunden, ehe Dominic Walsh zum Ausgleich traf. Die Sachsen in der weiteren Überzahl mit guten Möglichkeiten, Silo Martinovic war aber stets auf der Hut. Beim Schuss von Matthias Forster in der 24. Minute war er jedoch erneut machtlos und die Hausherren hatten das Spiel gedreht. Die Antwort der Schwaben ließ nicht lange auf sich warten. In Überzahl bot sich, auf Zuspiel von Marcus Sommerfeld, Jason Pinizzotto die Chance zum Ausgleich und der Routinier ließ sich nicht zweimal bitten und traf eiskalt zum 3:3. In der 28. Minute hatte Kevin Neumüller die Möglichkeit die Piraten erneut in Front zu bringen, als Schiedsrichter Klau ihm einen Penalty zusprach. Silo Martinovic war auf dem Posten und parierte souverän.
Das Mitteldrittel war geprägt von vielen Strafzeiten die auf die kleinliche Regelauslegung des Unparteiischen zurückzuführen war. In der 31. Minute waren die Steelers wieder an der Reihe mit Powerplay, ein Treffer fiel auch, aber leider auf der falschen Seite. Erik Lampe traf in Unterzahl zur erneuten Führung für die Sachsen. Erneut blieb es nicht lange bei der Führung. Wieder in Überzahl gelang Rückkehrer Chris St. Jaques aus dem Slot heraus der 4:4 Ausgleich. Das Spiel war zu keiner Zeit überhart oder unfair aber ein Fünf gegen Fünf war im zweiten Drittel so gut wie nicht möglich. Nach dem Ausgleich wurden auf Bietigheimer Seite nochmals Max Prommersberger und Rene Schoofs nacheinander auf die Strafbank beordert. Die Pausensirene ertönte und Marcus Sommerfeld hatte eine deutliche Meinung zu den ausgesprochenen Strafen und wurde deswegen mit einer 10-minütigen Disziplinarstrafe belohnt.
Das letzte Drittel begann aufgrund der Strafe gegen Kapitän Rene Schoofs erneut mit einer Unterzahl für die Gäste, die überstanden werden konnte. In der 44. Minute waren die Eispiraten wieder an der Reihe einen Spieler in die Kühlbox zu schicken. Jan Tramm saß wegen Beinstellens ein. Jetzt wechselte die Führung wieder. Archie Skalbeck nahm die Scheibe auf Zuspiel von Dominic Auger und Matt McKnight direkt und traf zum 5:4! Der auffälligste Pirat, Matthias Forster, hatte im Anschluss die Chance zum Ausgleich, Silo verkürzte geschickt den Winkel und es blieb bei der Führung. 10 Minuten vor dem Ende hatte Dominic Auger die Entscheidung auf dem Stock, sein Schuss flog jedoch knapp am Gehäuse des guten Ryan Nie vorbei.
Dann musste man noch zweimal in Unterzahl zittern. Als Matt McKnight saß, lag die Scheibe plötzlich im Tor und die 1.706 Zuschauer im Sahnpark jubelten über den Ausgleich. Der Jubel ebbte schnell ab und statt dessen gab es Schimpftiraden in Richtung der Schiedsrichter. Nach Rücksprache mit den Linienrichtern gab Schiri Klau den Treffer wegen eines Handpasses nicht. 4:29 Minuten vor Schluss musste erneut Max Prommersberger auf die Strafbank. Auf Silo Martinovic war erneut verlass und es blieb bei der knappen Führung. Als Piratencoach Chris Lee seinen Schlussmann zugunsten eines sechsten Feldspielers opferte, erzielte Mark Heatley den 6:4 Endstand ins verwaiste Eispiratentor. Mit diesem Sieg sicherten sich die Jungs die Hauptrundenmeisterschaft und haben somit in allen Entscheidungsspielen der Playoffs Heimrecht! Herzlichen Glückwunsch!
06.02.2015 23:19 von Patrick Jonza
Quelle: www.steelers.de
